Keine Entspannung

Inflation bleibt weiterhin auf einem Hoch

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Keine Entspannung an der Preisfront. Im Februar blieb die Inflation bei hohen 3,2 Prozent. Milchprodukte stiegen um über 20 Prozent.

Keine Entspannung an der Preisfront: Die rasante Teuerung hat im Februar in Österreich nicht nachgelassen. Die Inflation ist im Jahresabstand weiter bei 3,2 Prozent geblieben wie bereits (revidiert) im Monat davor. Im Monatsabstand erhöhte sich das Preisniveau um 0,3 Prozent. Im Dezember hatte Jahres-Teuerung in Österreich mit 3,6 Prozent den höchsten Stand seit mehr als 14 Jahren (Juni 1993) erreicht, der Jänner-Wert ist von der Statistik Austria jetzt von 3,3 auf 3,2 Prozent nach unten korrigiert werden.

verbraucherpreise
© APA

Vorallem Lebensmittel betroffen
Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" verursachte in Österreich im Februar mit einem Preisanstieg von 8,5 Prozent - etwa drei Mal so hoch wie der allgemeine VPI (+3,2 Prozent) - ein Drittel der gesamten Inflationsrate und war damit auch der Hauptpreistreiber, betonte die Statistik Austria am Freitag. Wie in den Vormonaten war dafür fast allein die Preisentwicklung bei den Nahrungsmitteln verantwortlich, die sich um 8,9 Prozent im Jahresabstand verteuerten. Für Jänner hatte die Statistik Austria hier 8,3 Prozent Anstieg vermeldet. Allein ein ganzer Prozentpunkt der Inflation ist auf die teureren Nahrungsmittel zurückzuführen.

Käse besonders teuer
Die Preise für Molkereiprodukte und Eier stiegen binnen Jahresfrist um 16 Prozent. Dabei war Käse im Schnitt 20 Prozent teurer:

Gouda

+20 Prozent

Emmentaler

+22 Prozent

Camembert

+24 Prozent

Frischkäse

+17 Prozent

Mozarella

+16 Prozent

Vollmilch

+15 Prozent

Schlagobers

+19 Prozent

Sauerrahm

+18 Prozent

Fruchtjoghurt

+11 Prozent

Eier

+11 Prozent

Butter

+27 Prozent

Teigwaren +37 Prozent
Brot und Getreideerzeugnisse verzeichneten durchschnittliche Preissteigerungen von 11 Prozent:

Teigwaren

+37 Prozent

Gebäck

+11 Prozent

Spezial- und Weißbrot

+9 Prozent

Nussgebäck

+11 Prozent


Fleisch und Fleischwaren kosteten im Jahresabstand um 5 Prozent mehr:

Putenbrustfleisch

+14 Prozent

Extrawurst

+7 Prozent

Dauerhartwurst

+5 Prozent

Brathuhn

+9 Prozent

Öle und Fette

+16 Prozent


Pfirsiche um die Hälfte getiegen
Obst wurde um 14 Prozent teurer, beim Gemüse waren die Verteuerungen nicht so stark bemerkbar:

Pfirsiche/Nektarinen

+57 Prozent

Trauben

+33 Prozent

Zitronen

+35 Prozent

Häuptesalat

+21 Prozent

Kartoffeln

+10 Prozent

Eisbergsalat

+33 Prozent

Die Preise für Zucker, Marmelade, Honig und Süßwaren verzeichneten ein Plus von 6 Prozent, verursacht vor allem durch deutliche Verteuerungen bei Vollmilchschokolade und Schokoriegel (je +13 Prozent). Alkoholfreie Getränke wurden im Schnitt 4,6 Prozent teurer, wobei Mineralwasser, Limonaden und Fruchtsäften besonders anzogen (insgesamt +6 Prozent; Orangensaft +16 Prozent). Kaffee, Tee und Kakao verzeichneten Preisanstiege von 2 Prozent.

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Hohe Treibstoffkosten
Für ein Viertel der Gesamtinflation war die Ausgabengruppe "Verkehr" (+5,3 Prozent) verantwortlich, verursacht überwiegend durch stark gestiegene Treibstoffpreise - insgesamt +25 Prozent. Daruter:

Diesel

+27 Prozent

Superbenzin

+22 Prozent

Normalbenzin

+23 Prozent

Fast 0,9 Prozent-Punkte der Inflation sind durch die Treibstoffpreise bedingt. "Der Basiseffekt im Vergleich zum Vorjahr wirkte deshalb so stark, weil im Februar 2007 Treibstoffpreisreduktionen zu beobachten waren", so die Statistik Austria. Die starken Preisrückgänge bei Flugtickets (-39 Prozent) kompensierten die gestiegenen Treibstoffpreise nur teils.


Wohnen um 2,4 Prozent verteuert
Ein Siebentel der Jahresinflation wurde im Februar durch die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" verursacht, die sich im Schnitt um 2,4 Prozent verteuerte. Hauptverantwortlich dafür waren laut Statistik Austria empfindliche Preisanstiege bei Material für Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen:

Zement

+17 Prozent

Ziegelstein

+6 Prozent

Hydratkalk

+5 Prozent

Holzverkleidung

+8 Prozent


Die Haushaltsenergie-Preise stiegen im Jahresabstand im Schnitt um 3,1 Prozent, wofür nahezu allein die Preisentwicklung bei Heizöl verantwortlich war. Gas wurde sogar leicht billiger:

(Heizöl +18 Prozent, Strom +1 Prozent, Gas -1 Prozent, Fernwärme +1 Prozent). Betriebskosten für Wohnungen stiegen im Schnitt um 1 Prozent (Betriebskosten für Mietwohnungen +1 Prozent, für Eigentumswohnungen -4 Prozent).

Heizöl

+18 Prozent

Strom

+1 Prozent

Gas

-1 Prozent

Fernwärme

+1 Prozent

Betriebskosten für Eigentumswohung

-4 Prozent

Betriebskosten für Mietwohung

+1 Prozent

Rückgänge bei Telefodiensten
Stärkster Inflationsdämpfer zum Vorjahr war die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (durchschnittlich -5,6 Prozent), die deutliche Preisrückgänge bei Telefon- und Telefaxdiensten (insgesamt -3,9 Prozent):

Internetentgelt

-18 Prozent

Grundentgelt Mobiltelefon

-3 Prozent

Festnetz/Gesprächsentgelt

-5 Prozent

Der Wegfall des Aktivierungsentgeltes bei Telefonapparaten brachte enorme Preisrückgänge bei Telefonapparaten und Telefaxgeräten (im Schnitt -74 Prozent; Mobiltelefongerät -95 Prozent).


Kultur als Inflationsdämpfer
Ebenfalls inflationsdämpfend wirkte im Jahresabstand die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -0,7 Prozent). Hauptverantwortlich dafür waren einerseits Verbilligungen bei audiovisuellen, fotografischen und EDV-Geräten,

Insgesamt

-6,5 Prozent

Notebook

-21 Prozent

Personal Computer

-24 Prozent

sowie saisonbedingte Preisreduktionen bei Pauschalreisen (insgesamt -3,1 Prozent; Städteflug -23 Prozent). Hauptpreistreiber im Monatsabstand - von Jänner auf Februar - war die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +0,9 Prozent), wofür Preisanstiege bei Bewirtungsdienstleistungen (+0,6 Prozent) und Beherbergungsdienstleistungen (insgesamt +2,3 Prozent; Hotelzimmer mit Frühstück 4*5* +5 Prozent) verantwortlich waren.

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HVPI-Rate konstant
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 2005=100) betrug im Februar 105,90 (Jänner revidiert 105,58). Mit 3,1 Prozent blieb die HVPI-Rate damit gegenüber Jänner konstant und lag leicht unter dem Dezember (+3,5 Prozent) sowie dem November (+3,2 Prozent). Die Diskrepanz des HVPI (+3,1 Prozent) zum VPI (+3,2 Prozent)ist zum einen Teil darauf zurückzuführen, dass die Materialausgaben zur Wohnungsinstandhaltung in der Ausgabengruppe "Wohnen, Wasser und Energie" mit der überdurchschnittlichen Preissteigerungsrate von 5,3 Prozent im HVPI nicht enthalten sind, zum anderen Teil wirkten die Preiserhöhungen vor allem für Bewirtungsdienstleistungen in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" im HVPI stärker als im VPI, da der HVPI auch die Ausgaben von Touristen in Österreich enthält.

Index für PKW legt zu
Der heimische Index für den privaten Pkw-Verkehr legte im Februar im Jahresabstand um 7,6 Prozent zu, nach +7,4 Prozent im Jänner; im Monatsabstand erhöhte er sich um 0,1 Prozent. Die Saisonwaren verteuerten sich im Jahresabstand um 8,5 (7,9) Prozent, sanken aber gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent. Der Saisonwaren-Index stieg binnen Jahresfrist um 3,1 (3,2) Prozent ungefähr konform mit dem allgemeinen VPI und legte im Monatsabstand um 0,2 Prozent zu.

Hauptursache für die Inflationsrate des Pensionisten-Preisindex PIPH im Ausmaß von 3,4 (3,6) Prozent waren wie schon im Monat davor die Ausgabengruppen "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+8,6 Prozent), "Verkehr" (+6,7 Prozent) sowie "Wohnen, Wasser und Energie" (+2,5 Prozent). Die Preise für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" verursachte ein Drittel, die für die Gruppe "Verkehr" ein Viertel der Inflationsrate für Pensionistenhaushalte.

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