Mit nur 3.000 Euro Budget: Erstmals konnten Piraten einen Gemeinderat entern.
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Innsbruck hatten am Sonntag überregionale Bedeutung: Es war eine von nur zwei Wahlen 2012 und damit wichtiger politischer Seismograf, der erste Urnengang seit den Korruptions- und Jagdskandalen – und erstmals trat die Piratenpartei an.
Außerdem war es die erste Wahl nach Auffliegen der großen Korruptionsskandale – was an der Wahlbeteiligung zu spüren war: Sie lag bei nur 49 Prozent der 96.861 Wahlberechtigten (mehr als die Hälfte davon Frauen).
Auf Anhieb schaffen die Piraten 3,8 Prozent
Die Neo-Partei der Piraten rund um Spitzenkandidat Alexander Ofer (38) fuhr bei der Testwahl für die Bundeswahlen 2013 gleich einen Erfolg ein.
Im Sog der deutschen Triumphe (Einzug in die Landtage in Berlin und Saarland) zogen sie auch in Innsbruck in den Gemeinderat ein – sie erreichten 3,8 Prozent und enterten den Gemeinderat. Experte Peter Filzmair analysiert in ÖSTERREICH: „Jede Partei kann derzeit gewinnen, solange sie auffällt.“
Das Bemerkenswerte an dem Ergebnis: die Tiroler Piraten liegen mit ihren Bundes-Kollegen im Clinch, als Wahlkampf-Budget hatten sie nur 3.000 Euro (!) zur Verfügung.
VP eroberte Stadt zurück, SPÖ schlitterte ins Debakel
Verblüffend auch die anderen Trends dieser Wahl:
- Spannend bis zuletzt das Duell um den Bürgermeistersessel, der erstmals direkt gewählt wurde. In Innsbruck kandidierten zwei ÖVP-Listen: Die amtierende Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer mit ihrer „Liste Innsbruck“ (FI) und die „echte“ ÖVP. Dabei gelang es dem Herausforderer Christoph Platzgummer, mit der ÖVP die FI zu überflügeln, obwohl seine Partei von den Skandalen am stärksten betroffen ist. Bei der Direktwahl liegt aber Oppitz-Plörer mit 31 % drei Punkte vorne. Bei der Stichwahl in zwei Wochen dürfte ihr der Sieg nicht zu nehmen sein.
- Gut hielten sich die Grünen, die trotz der Piraten-Konkurrenz sogar noch leicht zulegen konnten, sie liegen auf Platz drei.
- Niederschmetternd das Ergebnis für die SPÖ. Sie stürzte fast fünf Prozent hinter die Grünen ab.
- Die zwei blauen Listen kamen miteinander auf 16 Prozent, die Abspaltung RUDI liegt aber vor der FPÖ.
Die ÖVP erobert nach 18 Jahren Innsbruck zurück
Die ÖVP an Mandaten gleichauf mit Für Innsbruck. Addiert man aber die Stimmen und das eine Mandat der gekoppelten Liste des Seniorenbundes dazu, hat die „echte ÖVP“ nach 18 Jahren wieder die Mehrheit in der Landeshauptstadt. Als Christoph Platzgummer um 19 Uhr ins Rathaus kam jubelten seine Fans und feierten ihn schon als neuen Bürgermeister.
Sieg für die Piraten: Sie mischen ab sofort mit
Auch für sie war der Wahltag ein voller Erfolg: Die Piraten dürfen mit ihrer Forderung nach mehr Freiheit im Internet weitersegeln (siehe auch Tagesthemen, Seite 2): Innsbruck war die Testwahl und die verlief ruhmreich – wie in Deutschland, wo sie z. B. in Berlin den Einzug in den Landtag schafften.
Ein Debakel brachte die Wahl für die SPÖ. Sie verlor nicht nur zwei Mandate, sondern musste auch den dritten Platz an die Grünen abgeben. Diese bauten zwar ebenfalls leicht an Stimmen ab, hielten aber ihre acht Mandate von 2006. Ein Mandat wechselte von der Liste Rudi Federspiel zur FPÖ.
Eine Niederlage für alle: Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zur jüngsten Stadtwahl 2006 in den Keller gerasselt: Sie lag bei alarmierenden 49 Prozent. Bei der Wahl 2006 waren immerhin noch 57,3 Prozent zur Urne geschritten. 2000 war die Wahlbeteiligung sogar noch bei 59,1 Prozent gelegen.
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In 14 Tagen treten Christine Oppitz-Plörer und Christian Platzgummer erneut gegeneinander an - in der Bürgermeister-Stichwahl. Diesmal lag die amtierende Bürgermeisterin mit 31% der Direktwahl-Stimmen nur knapp vor ihrem Kontrahenten mit 28%.
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DIE Sensation gelang dem 38-jährigen Alexander Ofer - er zieht für die Piratenpartei in den Gemeinderat ein. Es ist das erste Mandat für die Partei in Österreich.
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oe24.at berichtete LIVE vom Wahltag in Innsbruck - der LIVE-Ticker auf der nächsten Seite zum Nachlesen.
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In 14 Tagen treten Christine Oppitz-Plörer und Christian Platzgummer erneut gegeneinander an - in der Bürgermeister-Stichwahl. Diesmal lag die amtierende Bürgermeisterin mit 31% der Direktwahl-Stimmen nur knapp vor ihrem Kontrahenten mit 28%.
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DIE Sensation gelang dem 38-jährigen Alexander Ofer - er zieht für die Piratenpartei in den Gemeinderat ein. Es ist das erste Mandat für die Partei in Österreich.
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20.12 Uhr: Das Innsbruck-Endergebnis als Grafik
Quelle: wahlen.innsbruck.gv.at
20.00 Uhr: DAS ENDERGEBNIS (100% AUSGEZÄHLTE STIMMEN) IM DETAIL:
- ÖVP 21,7%
- Für Innsbruck 20,8%
- GRÜNE 18,8%
- SPÖ 14,8%
- RUDI 8,0%
- FPÖ 7,9%
- PIRAT 3,9%
19.53 Uhr: Der Endstand der Bürgermeister-Direktwahl als GRAFIK:
Quelle: wahlen.innsbruck.gv.at
19.48 Uhr: BÜRGERMEISTER-STICHWAHL so gut wie fix - Christine Oppitz-Plörer mit 31% hauchdünn vor Christian Platzgummer mit 28%.
19.46 Uhr: 100% - ALLE STIMMEN AUSGEZÄHLT!
19.44 Uhr: Der bisher große Gewinner: Die ÖVP. 21,8%, das sind 7,2%-Punkte mehr als 2006
19.43 Uhr: Der bisher große Verlierer: Die Liste "Für Innsbruck" von Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer - ein sattes Minus von 6.1%.
19.40 Uhr: Noch 20 Minuten bis zum Endergebnis!
19.35 Uhr: SO SIEHT DER INNSBRUCKER GEMEINDERAT IN ZUKUNFT AUS
Quelle: wahlen.innsbruck.gv.at
19.32 Uhr: Jetzt sind 80% der Stimmen ausgezählt.
Pirat" Alexander Ofer ist Vater einer Tochter. Er gründete den Stammtisch der Innsbrucker Piraten, der nach seinen Angaben der weltweit älteste ist. ©oe24.at
19.22 Uhr: Die Sensation ist perfekt: Die Piraten entern den Innsbrucker Gemeinderat. Der 38-jährige Alexander Ofer ist damit als erster Pirat in einer österreichischen Körperschaft vertreten. Der Kochlehrling engagiert sich seit 2006 bei den politischen Freibeutern.
19.19 Uhr: Die neueste Grafik zur Innsbruck-Wahl
Quelle: wahlen.innsbruck.gv.at
19.13 Uhr: Oppitz-Plörer sieht keine Gräben zwischen sich und ihrem Kontrahenten Christian Platzgummer.
19.11 Uhr: Platzgummer will im ORF noch nicht über Koalitionen sprechen.
19.09 Uhr: Die Bürgermeister-Stichwahl Christine Oppitz-Plörer vs. Christian Platzgummer steht derzeit bei 31%-28%.
19.07 Uhr: Verlierer des Tages scheint die Partei "Für Innsbruck" der Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer zu sein - aktuell ein Minus von 5,9%-Punkten auf 20,9% und nur noch 9 Mandate - nur noch Platz 2 hinter der ÖVP!
19.05 Uhr: Grottenschlechte Wahlbeteiligung! Nur 49% nach 57,3% im Jahr 2006.
19.03 Uhr: Die Grünen haben sich nach den anfänglich sehr schlechten Ergebnissen erholt, liegen bei gut der Hälfte der ausgezählten Stimmen bei 18,6% und 8 Mandaten nur knapp unter dem Ergebnis 2006.
19.01 Uhr: Die Piraten haben ihr Mandat abgesichert. Damit entern sie den Gemeinderat.
18.54 Uhr: Die Hälfte der Stimmen ist ausgezählt.
18.39 Uhr: Piraten schrammen am 2. Mandat - jetzt bei 4,0%!
18.38 Uhr: Neueste Auszählung: "Für Innsbruck" und ÖVP gleichauf bei 20,5%!
18.35 Uhr: Eine Bürgermeister-Stichwahl scheint fix. Nach einem Auszählungsgrad von 28 Prozent liegt die amtierende Bürgermeisterin Christine Oppitz Plörer von der bürgerlichen Liste "Für Innsbruck" vor VP-Kandidat Christoph Platzgummer. Sie kommt auf 30 Prozent, ihr früherer Fraktionskollege auf 26 Prozent.
18.28 Uhr: Aktuelle Grafik über das Ergebnis der Innsbruck-Wahl bei knapp einem Drittel der ausgezählten Stimmen.
©wahlen.innsbruck.gv.at
18.23 Uhr: Jetzt sind knapp 30% der Stimmen ausgezählt - und die Verluste der Grünen verringern sich. Großer Sieger des Abends scheint die ÖVP zu werden. Aktueller Zwischenstand:
1. Für Innsbruck 20,5%
2. ÖVP 20,3%
3. SPÖ 17,0%
4. GRÜNE 15,7%
5. RUDI 9,5%
6. FPÖ 9,0%
18.14 Uhr: FIX - Es wird eine Bürgermeister-Stichwahl geben! Zwischen Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer und VP-Mann Christian Platzgummer.
18.13 Uhr: Nach neuestem Auszählungsstand sind die Piraten doch im Gemeinderat - wenn auch nur mit einem Mandat. Wofür Alexander Ofer steht? "Dass mehr gefragt wird, welche Meinung die Bürger zu bestimmten Themen haben", so der Piratenpartei-Chef im ORF.
18.11 Uhr: So sieht der erste Trend im Internet auf der offiziellen Wahl-Homepage aus.
©wahlen.innsbruck.gv.at
18.03 Uhr: Piratenpartei nach bisherigem Auszählungsstand nicht im Gemeinderat.
18.02 Uhr: Bei Auszähulungsgrad unter 3% gibt es ein "Duell der Giganten" um den Bürgermeister - zwischen Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer und VP-Mann Christian Platzgummer. Beide kommen derzeit auf 31%.
17.57 Uhr: ERSTER TREND: ÖVP die großen Gewinner, Grüne die großen Verlierer
17.55 Uhr: Es soll sich "einiges verändern", sollten die derzeitigen Zahlen bleiben, sagt der Moderator.
17.54 Uhr: Mit leichter Verspätung beginnt die ORF Tirol-Sondersendung zur Innsbrucker Wahl.
17.45 Uhr: In 15 Minuten gibt es den ersten Trend - bleiben Sie dran!
17.38 Uhr: Laxe Stimmung
...im Innsbrucker Rathaus. Die Spitzenkandidaten der wichtigsten Parteien sind noch nicht eingetroffen.
17.33 Uhr: Die Wahlbeteiligung soll nur 50% gewesen sein, wie ÖSTERREICH aus dem Umfeld der Grünen erfährt.
17.26 Uhr: In vollem Tempo werde die Stimmen zur ersten Bürgermeisterdirektwahl in Innsbruck ausgezählt. Es traten 8 Kandidaten an.
17.19 Uhr: 96.861 Innsbruckerinnen und Innsbrucker waren bei der Wahl wahlberechtigt. Zum ersten Mal wurde in der Tiroler Landeshauptstadt auch das Stadtoberhaupt direkt gewählt.
17.10 Uhr: Die Wahlbeteiligung war im Keller - 2006 waren es noch 57,3% und 2000 59,1% gewesen. Diese beiden Werte dürften in jedem Fall unterschritten werden, wie ÖSTERREICH erfuhr.
17.07 Uhr: Die Auszählung ist in vollem Gange - vor 18.00 Uhr soll es nach neuesten Informationen keinen ersten Trend geben.
17.04 Uhr: Wie ÖSTERREICH aus gut informierten Kreisen erfuhr, will die FPÖ den Stadtparteiobmann Richard Heis ablösen, sollte es nicht deutliche Zugewinne geben.
17.00 Uhr: WAHLSCHLUSS!
Die Wahl-Schlacht ist geschlagen - jetzt beginnt das Zählen in der Doppel-Wahl. Erstmals durften 16-Jährige zur Wahlurne gehen. Ebenfalls neu: die Bürgermeister-Direktwahl.
16.57 Uhr: In wenigen Minuten ist Wahlschluss. Es gibt keine Umfragen oder Hochrechnungen. Ein erster Trend wird gegen 17.30 Uhr erwartet, das Endergebnis gegen 20.00 Uhr.
16.45 Uhr: Die Spannung steigt: Nur noch 15 Minuten bis zum Wahlschluss.
16.38 Uhr: Anspannung bei den Piraten - reicht es für die angepeilten ein bis zwei Mandate? Spitzenkandidat Alexander Ofer befindet sich im Rathaus und zeigt sich nervös.
16.25 Uhr: Scharfe Beobachter bemerken: VP-Kandidat Platzgummer kam mit der gleichen Krawatte wie auf dem Wahlplakat zur Wahl.
©APA
16.19 Uhr: ÖVP-Spitzenmann Christoph Platzgummer kam um 11.30 Uhr mit seiner Ehefrau Andrea gut gelaunt ins Wahllokal. Sie machte in der Wahlkabine neben ihm ihr Kreuz.
16.08 Uhr: Bei der letzten Wahl 2006 kamen nur 57,3 Prozent der Wahlbeteiligten zur Urne. 2000 waren es noch bei 59,1 Prozent.
15.52 Uhr: Josef Stingl von der KPÖ wählte gegen 14 Uhr in der Rennerschule gewählt. Trotz Ungewissheit ob seine Partei, überhaupt den Einzug in den Gemeinderat schafft, war er guter Laune. Er sieht seine Chancen bei 50:50.
15.40 Uhr: Nur noch 80 Minuten haben die Innsbrucker Bürger Zeit ihre Stimme abzugeben. Um Punkt 17.00 Uhr schließen die Wahllokale.
15.30 Uhr: Um die 40 zu vergebenden Mandate rittern neun Listen. Bei der ersten Bürgermeisterdirektwahl in Innsbruck bemühen sich gleich acht Kandidaten um die Funktion des Stadtoberhauptes, das aller Voraussicht nach nur mit einer Koalition regieren wird können.
15.20 Uhr: Oppitz-Plörers schärfster Rivale - zumindest laut Umfragen -, Christoph Platzgummer von der offiziellen ÖVP-Liste, warf gegen 11.30 Uhr seinen Wahnzettel in Hötting ein. "Ausweise brauche ich eh keinen," scherzte er. Der erst im laufenden Wahlkampf nominierte VP-Spitzenkandidat zeigte sich bei der Stimmabgabe überzeugt, dass er in die Stichwahl kommen werde.
15.15 Uhr: Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer von der bürgerlichen Liste "Für Innsbruck" war zu ihrer Stimmabgabe ohne Begleitung gegen 10.30 Uhr in das zuständige Wahllokal in ihrem "Heimatbezirk" Sieglanger gekommen. Sie bedauerte angesichts des Wetters die Erstkommunikanten, die am "Weißen Sonntag" den Anlass traditionell für Familienausflüge nutzen. Einschätzungen über den Wahlausgang wollte sie nicht abgeben.
15.10 Uhr: Es wird keine Umfragen oder Hochrechnungen geben. Ein erster Trend wird gegen 17.30 Uhr erwartet, das Endergebnis gegen 20.00 Uhr. Sollte von den Bürgermeisterkandidaten niemand mehr als 50 Prozent erreichen, kommt es in 14 Tagen zu einer Stichwahl.
15.05 Uhr: Regnerisch und kühl hat sich am Sonntag das Wetter zur Innsbrucker Bürgermeister- und Gemeinderatswahl präsentiert. Wahlberechtigt waren 96.861 Innsbruckerinnen und Innsbrucker. 2006 schritten 57,8 Prozent zu den Urnen. Zum ersten Mal kann auch in der Landeshauptstadt das Stadtoberhaupt direkt gewählt werden.
15.00 Uhr: Herzlich Willkommen zu unserem LIVE-Ticker.