Integrations-Ressort
Grüne machen Druck auf Faymann
04.10.2009
Die Debatte über ein eigenen Integrations-Ressort reißt nicht ab.
Nachdem Bundeskanzler Werner Faymann bereits sein Nein zu einem eigenen Integrations-Ressort deponiert hat , flaut die Debatte darüber weiterhin nicht ab. Vor allem die Grünen machten am Sonntag Druck auf den Kanzler und forderten erneut einen eigenen Staatssekretär. vida-Vorsitzender Rudolf Kaske begrüßte hingegen Faymanns Vorschlag, die Kompetenzen innerhalb der Bundesregierung bei diesem Thema neu zu ordnen.
"Es braucht einen Koordinator"
"Es braucht einen
Koordinator der Integrationspolitik in der Regierung. Wichtig ist, dass
nachhaltige Maßnahmen gesetzt werden, um das Miteinander zu fördern",
so Kaske. Und weiter: "Das Innenministerium scheint mir dafür nicht
geeignet, weil hier Integration allzu oft auf Kriminalitätsbekämpfung
reduziert wird." Integration sei eine Querschnittsmaterie, die in alle
Lebensbereiche hineinspielt. Dennoch brauche es eine Stelle, die für die
laufende Koordinierung und Konzeptionierung der Integrationsmaßnahmen
zuständig ist, so Kaske.
"Integration ist zu wichtig"
Enttäuscht über den
Kanzler zeigten sich die Grünen, die am Wochenende bereits Caritas-Präsident
Franz Küberl für das Amt eines Integrationsstaatssekretärs vorgeschlagen
hatten. "Das Zukunftsthema Integration ist zu wichtig, um es der
Führungsschwäche Faymanns zu opfern", kritisierte
Integrationssprecherin Alev Korun den "Schlingerkurs der SPÖ"
bei diesem Thema. Faymann sei offensichtlich "unfähig, das brennende
Thema Integration zur Chefsache zu machen und lässt sich von der ÖVP einmal
mehr vorführen". Korun appellierte daher an den Wiener
Bürgermeister Michael Häupl, den Bundeskanzler umzustimmen.