Nach dem Kickl-Skandal-Sager zu den Salzburger Festspielen kontert die ÖVP. Kickl sei unwürdig für ein hohes Amt in der Republik. Die FPÖ behauptet, man habe wichtige Zusammenhänge weggelassen.
„Da will ich gar nicht dabei sein, bei diesen Heuchlern, bei dieser Inzuchtpartie“, wetterte Herbert Kickl bei seiner Wahlkampftour in Hallein in Richtung Salzburger Festspiele. Der Sager, gefallen bei 33 Grad, Bier wurde in Herbert-Kickl-Plastikbechern ausgeschenkt, sorgt für Empörung.
"Kickl lässt seine Maske fallen"
Am Montag konterte die ÖVP. Ministerin Karoline Edtstadler, selbst aus Salzburg, sagte: „Kickl disqualifiziert sich mit seinen Aussagen einmal mehr selbst, eine solche Sprache ist eines politischen Repräsentanten nicht würdig, insbesondere wenn dieser eines der höchsten Ämter der Republik anstrebt. Er lässt seine Masken fallen."
Edtstadler weiter: "Es ist Ausdruck der Niedertracht und der Respektlosigkeit. Er verunglimpft hart arbeitende Österreicherinnen und Österreicher, die es mit Leidenschaft und Fleiß geschafft haben, Salzburg zur Visitenkarte Österreichs in der Welt zu machen.“
Kickl radikalisiere sich immer mehr, so Edtstadler. Für ein hohes Amt sei er unwürdig.
FPÖ: "Wichtige Zusammenhänge weggelassen"
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sagt, dass durch "Weglassen des Kontextes" die Aussage von Herbert Kickl verfälscht worden sei. "Zu keiner Sekunde galt seine Kritik den normalen Festspielgästen. Im Visier stand vielmehr der Bundespräsident, der in seinen Eröffnungsreden immer von Brücken bauen und vom Zuschütten von Gräben spricht. Dazu applaudieren dann die Vertreter der Einheitspartei, die aber genau das Gegenteil dann in ihrer Politik leben: Sie spalten die Gesellschaft wie bei Corona, sie grenzen Menschen aus - so wie es jetzt mit der FPÖ versucht wird."
Diesen Widerspruch habe Herbert Kickl thematisiert - von einer Beschimpfung der Festspielgäste könne keine Rede sein, behauptet Hafenecker.
In der Aufregung über die Beschimpfung einiger Gäste als "Inzuchtpartie" würde es durch die Berichte so wirken, als ob alle gemeint seien. Ob das die Wogen glätten kann?