Ohne ausreichender Virus-Testung darf Irans Öl-Minister samt Delegation in einem Wiener Luxushotel residieren, mit Dutzenden Menschen Kontakt haben. Ein Test mit dem Fieberthermometer - das war alles.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO weiß von knapp 3000 Coronavirus-Fällen im Iran. Alos von jenen Fällen, die das Regime tatsächlich bekannt gibt. 92 Todesopfer wurden bestätigt, selbst in der Regierung erkrankten hochrangige Politiker. Seit gestern spaziert ein iranischer Minister absolut unzureichend getestet durch Wien: Bijan Namdar Zanganeh kam am Mittwochabend am Flughafen Wien an.
Nach Informationen, die an ÖSTERREICH weitergegeben worden sind, wurde der Erdölminister sowie seine gesamte Delegation nur auf Anzeichen einer bereits ausgebrochenen Coronavirus-Erkrankung untersucht, es wurde am Flughafen nur mit dem Fieberthermometer kontrolliert. "Wir haben uns auch gewundert, dass dies bei der Maschine aus dem Iran so möglich ist", sagte ein Beamter des Innenministeriums zu ÖSTERREICH. Und diese Sorge ist nicht unbegründet: Während andere Nationen alle ankommenden Iraner in langer Quarantäne beobachten und erst nach Bestätigung ihrer absoluten Gesundheit aus diesen Zentren entlassen, verzichtete das Gesundheitsministerium im Fall der iranischen Minister-Delegation auf jede Vorsichtsmaßnahme.
Jetzt logiert der iranische Minister in einem Wiener Luxushotel in der Innenstadt und nimmt auch am 178. Meeting der OPEC-Konferenz teil, vermutlich auch morgen am OPEC-Ministertreffen. In dem Fünf-Sterne-Hotel wird die Delegation von einer Vielzahl an österreichischen Zivilpolizisten und Cobra-Spezialisten beschützt. Und die Iraner werden vermutlich auch mit Dutzenden Kellnern und anderen Menschen in Kontakt kommen. Vom Gesundheitsministerium erhielt ÖSTERREICH dieses Statement: "Es wurden am Flughafen Temperaturmessungen durchgeführt. Wir müssen auch Rücksicht auf die Rechtslage nehmen."