Ludwig will 'keine IS-Kämpfer' nach Wien lassen

IS-Kämpfer sollen ihren Pass verlieren

08.03.2019

Ludwig will „Aktion scharf“ gegen Wiener, die sich der Terrormiliz angeschlossen hatten.

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© Fotomontage: oe24
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„Wir lassen prüfen, ob wir ihm die Staatsbürgerschaft entziehen können“, sagt SP-Bürgermeister Michael Ludwig über den mutmaßlichen IS-Kämpfer Azad. Der 27-jährige Wiener, der auch die türkische Staatsbürgerschaft hat, soll seinen österreichischen Pass verlieren.

Azad sitzt derzeit in Gefangenschaft einer kurdischen Einheit in Syrien fest. Der Doppelstaatsbürger soll sich bereits 2013 das erste Mal der Terrormiliz angeschlossen haben, bevor er zwischendurch auf „Heimaturlaub“ in Wien war. Damals wurde er, wie von ÖSTERREICH berichtet, vom Verfassungsschutz befragt, aber wieder freigelassen. Ein Umstand, den FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache nun per möglichem U-Ausschuss prüfen lassen will.Rechtlich könnte die Stadt Wien ihm den Pass nur entziehen, wenn Beweise für Kampfhandlungen bei einer fremden Terrormiliz vorliegen.

30 weitere IS-Österreicher sind noch in Syrien

Wiens SP-Chef sagt ÖSTERREICH, dass er „keine IS-Kämpfer in Wien“ wolle. Er fordert Auskunft von FP-Innenminister Herbert Kickl über mutmaßliche weitere Doppelstaatsbürger aus Wien, die sich dem IS angeschlossen haben. Sie alle sollen dann ihren österreichischen Pass verlieren. 30 IS-Österreicher sollen sich noch in Syrien befinden.

Kind von IS-Frau vor Rückkehr nach Wien

Derzeit wird diskret die Rückkehr eines eineinhalb Jahre alten Kindes nach Österreich vorbereitet. Eine 20-jährige Wienerin, die sich in Syrien dem IS angeschlossen hatte und mit ihrem IS-Mann ein Kind dort bekommen hatte, sitzt in kurdischer Gefangenschaft an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei fest.

Die österreichischen Behörden wollen die Frau zwar nicht zurücknehmen, wohl aber ihrem Kind helfen. Die Mutter der IS-Kämpferin – selbst völlig unbescholten – möchte ihr Enkelkind in ihre Obhut nach Wien nehmen.

Nur Kind zurück. Sollte die IS-Frau zugunsten ihrer Mutter auf das Kind verzichten, würde das Außenamt es nach Österreich bringen. Die kurdische Einheit wäre damit, laut ÖSTERREICH-Recherchen, einverstanden.

Erwachsenen, egal, ob Mann oder Frau, soll hingegen die Ausreise nicht gestattet werden. I. Daniel

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