814 bekennende Moslems sind als Grundwehrdiener im Heeres-Einsatz – Minister Darabos findet, dass „ihre Integration toll funktioniert“.
Fernab der Debatte um ein Integrationsressort arbeitet Verteidigungsminister Norbert Darabos an einer neuen, schärferen Ausländer-Linie der SPÖ. Im Bundesheer selbst ist er zu totaler Integration der Religionen gezwungen:
Jeder 15. Soldat bekennt sich schon zum Islam
Von 12.099
Grundwehrdienern sind 814, also jeder 15., bekennende Moslems. Damit ist der
Islam – nach 10.137 Katholiken – schon die zweitstärkste
Religionsgemeinschaft im Heer:
Auf den Plätzen folgen die evangelischen Soldaten (457), die
konfessionslosen (329) und die serbisch-orthodoxen (204).
Gegenüber ÖSTERREICH sieht der Verteidigungsminister jetzt den seit exakt drei Jahren gültigen Erlass zur „Behandlung religiöser Minderheiten im Dienstbetrieb“ als mögliche Grundlage des neuen SP-Programms: „Das Heer ist ein Musterbeispiel dafür, wie Integration funktioniert. Bei uns gibt es keine Probleme, weil beim Heer alle Religionen respektiert werden. So gibt es in der Wiener Maria-Theresien-Kaserne einen Gebetsraum für Muslime. Im Bundesheer wird Integration eben gelebt.“
Vollbart und Turban, Kippa und koscheres Catering
Und das sind
die Heeres-Regeln
im Detail:
- Moslems und Angehörige anderer Konfessionen haben an ihren Feiertagen im Regelfall frei. Dafür schieben sie an katholischen Feiertagen wie Weihnachten verstärkt Dienst.
- Die jüdische Kippa darf unter dem Helm, der Sikh-Turban etwa auch ohne Helm getragen werden.
- Streng gläubige Muslime und Sikhs dürfen wallende Bärte tragen und sind von der Dichtheitsübung der Gasmasken befreit.
- Die Gebetszeiten sind allen freizugeben.
- Muslime dürfen zum Freitagsgebet, Juden zum Sabbat – dafür gibt es aber Sonntagsdienst.
- Alle Gruppen dürfen ihre Nahrung selbst zubereiten. Oder erhalten sogar koscheres Catering.