Bei einem Auftritt in Graz verteidigte Strache seinen "einmaligen" Auftritt mit Kreuz. Anschließend wurden Strache und Mölzer mit einem Pfeifkonzert am Grazer Hauptplat empfangen.
FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat sich am Freitag gegen die Kritik der Bischöfe an seinem Wahlkampfauftritt mit einem Kreuz verteidigt. Er habe das Kreuz "in einmaliger Verwendung als kulturelle Klammer, nicht als theologisches Symbol" benutzt, sagte Strache bei einer Pressekonferenz in Graz. Strache und EU-Spitzenkandidat Andreas Mölzer traten am Freitag bei zwei EU-Wahl-Kundgebungen der FPÖ auf den Hauptplätzen von Leoben und Graz auf, in Graz gab es lautstarken Protest mit Pfeifkonzerten von Demonstranten.
"Islamismus ist der neue Faschismus"
Mölzer kritisierte
in der Pressekonferenz "hohe Kirchenfürsten, die sich direkt gegen eine
Partei wenden, die gegen den massiv vordringenden Islamismus auftritt". Der
Islamismus sei das neue Gesicht eines neuen Faschismus, so Mölzer. Strache
meinte zu der Kreuz-Geschichte, hätte er den "Corpus Christi" genommen, dann
wäre das Blasphemie gewesen. Er habe aber nichts missbraucht, sondern
verteidigt, sagte der FPÖ-Obmann zur Kritik zahlreicher Bischöfe.
Als Skandal wertete Mölzer, dass eine für Freitagabend an der Grazer Universität geplante Diskussion des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS) von Rektor Alfred Gutschelhofer verhindert worden sei. Ein Professor sollte per Definition ein "Bekenner" zur Freiheit der Gedanken sein. In Richtung Gutschelhofer sagte Mölzer, der an der Diskussion zum Thema Europa hätte teilnehmen sollen: "Sie sind ein Opportunist, treten Sie zurück". Vor fast genau zwei Jahren war es am Rande einer ähnlichen Veranstaltung an der Grazer Uni zu Ausschreitungen gekommen.
Gellende Pfeifkonzerte
Bei der anschließenden Kundgebung mit
Ansprachen Mölzers und Straches am Grazer Hauptplatz waren laut einem
Polizeioffizier zwischen 400 und 500 Menschen zugegen, davon ein gutes
Drittel Demonstranten. Bis auf gellende Pfeifkonzerte und einige in Richtung
Bühne geworfene kleine Gegenstände kam es zu keinen Zwischenfällen. Die
Polizei war mit rund 100 Beamten im Einsatz. Zwei Züge der Einsatzeinheit
der Polizei stellten sich zwischen den Block der Demonstranten und die
Absperrung zur Bühne. Ein Kundgebung mit Mölzer in Leoben war am frühen
Vormittag ohne Zwischenfälle verlaufen.