Die Sozialdemokratie war scheinbar wenig gut beraten die steirische Landtagsabgeordnete zur Wahlleiterin zu bestellen.
Ein schmerzerfülltes Gesicht, dünne Stimme, so präsentierte sich Michaela Grubesa heute den Medien, als sie am Nachmittag bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz die bittere Nachricht kundtat.
Nicht Hans Peter Doskozil, sondern Andreas Babler hat die Abstimmung um den Parteivorsitzt vergangenen Samstag gewonnen. Eine Jahrhundert-Panne, die am Ende vor allem eine Verliererin hervorbrachte: Michaela Grubesa.
Der Fehler sei bei der Übertragung in eine Excel-Tabelle passiert. Die Listen aus den Wahlurnen seien zusammengeführt und in das System eingespeist worden. Der Fehler sei dabei geschehen: "Das Ergebnis wurde umgedreht", so Grubesa.
ORF-Thür machte per Tweet auf erste Panne aufmerksam
Dass es überhaupt zur Neuauszählung heute Nachmittag kam, hängt damit zusammen, dass beim offiziell verkündeten Ergebnis eine Stimme fehlte. Die wurde gefunden und war ungültig. Gleichzeitig wurde aber auch entdeckt, dass die Stimmen falsch zugeordnet wurden.
Ein neuer Parteitag ist laut Grubesa nicht nötig: "Aus meiner Sicht ist der ganze Prozess belegbar", so Grubesa, die sich bei Doskozil entschuldigte. Dass am Parteitag nicht nachkontrolliert wurde, nahm sie auf sich. Niemand in der Kommission - auch nicht sie selbst - habe das veranlasst.
Unangenehmes Gschmäckle
Besonders unangenehm: Grubesa ist auch privat bestens in der Partei vernetzt, so ist die 34-jährige aktuelle Freundin von Doskozil-Intimus Max Lercher. Angesichts der Panne, die einige User auf Twitter gar als versuchte Manipulation titulieren (wofür es derzeit aber keinerlei Hinweise gibt), macht dies leider keinen besonders schlanken Fuß.