Personalvertreter Gerhard Riegler: "Schmied diskriminiert die AHS."
Die AHS-Gewerkschaft wirft SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied vor, die Gymnasien auszuhungern: An den AHS komme es in der Unterstufe systematisch zu Überschreitungen der Klassenhöchstzahl von 25 Schülern. "Von den Ressourcen zur Senkung der Klassenschülerhöchstzahl fließen, wie der Rechnungshof nachgewiesen hat, nicht einmal 6,1 Prozent in die AHS. Hier kommt es zur Diskriminierung einer Schulart, die von der Ministerin nicht gewünscht ist", attackiert AHS-Personalvertreter Gerhard Riegler Ministerin Schmied.
610 AHS-Klassen über gesetzlicher Höchstzahl
Riegler sieht sich durch einen Rechnungshofbericht 2011 bestätigt: Demnach sank die Zahl der Klassen über 25 Schüler in den Hauptschulen von 695 im Schuljahr 2006
2007 auf 80 im Schuljahr 2008/2009. In der AHS-Unterstufe sank die Anzahl im selben Zeitraum nur von 875 auf 610. Heißt: 13,7 Prozent oder jede 7. von 4.461 AHS-Klassen ist überfüllt.
In den Haupt- und Neuen Mittelschulen (NMS) sind es gerade einmal 0,75 Prozent. AHS-Gewerkschafter Riegler: "Laut Erkenntnis der Personalvertretungsaufsichtskommission ist die Überschreitung nur erlaubt, wenn Schüler wegen Platznot abgewiesen werden müssten. Das ist nur in 5 % der Fall."
Für die Umstellung aller Hauptschulen auf NMS gibt es sehr wohl mehr Lehrer. Kosten: 233 Mio. Euro bis 2018. Für die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl bekamen die Gymnasien bis 2008/2009 hingegen nur 13,4 Mio. Euro. Mehr Lehrkräfte gibt es allerdings, wenn die AHS ihre Unterstufen freiwillig in NMS umwandeln.