ÖVP und SPÖ vorne, die FPÖ fällt nach Skandalwoche an die dritte Stelle zurück.
Django hat endgültig zugeschlagen. Erstmals seit Schüssels Zeiten ist die ÖVP wieder auf Platz eins. Laut aktueller ÖSTERREICH-Umfrage (Gallup-Institut, 400 Befragte, 11.–13. November) liegt die Partei von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner auf Platz eins. Den muss sich die ÖVP allerdings mit der SPÖ teilen. Beide Parteien kämen derzeit auf 25 %, wäre heute, Sonntag, Neuwahl. Die ÖVP hat sich seit dem Spindelegger-Abgang von unter 20 % zur Spitze vorgearbeitet.
Frage: Wollen Sie eine Neuwahl?
Rot-Schwarz feiert bei
Österreichern Comeback
Mitterlehners Ultimatum (Steuerreform bis März, sonst Aus für die Regierung) ist offensichtlich gut angekommen: 48 % aller Österreicher (49 % aller unter 30-Jährigen, 52 % der mittleren Einkommen, 52 % der Niederösterreicher) sind für Neuwahlen, wenn es nicht bald eine Steuerreform gibt. Das ist ein sensationell hoher Wert, da die Österreicher traditionell gegen Neuwahlen sind.
Die große Verliererin dieser Umfrage ist die bisherige Spitzenreiterin FPÖ, die gegenüber Ende Oktober gleich zwei Prozent einbüßt und nur mehr auf 24 % kommt. Wieder beweist sich: Skandale in den hinteren Reihen („Höhlenmenschen“, Alk-Exzess, Halloween-Sniper) sind Gift für die Strache-Partei.
Sonntagsfrage: So würde eine
aktuelle Wahl ausgehen.
Unverändert auf Platz vier liegen die Grünen nun schon seit Wochen bei 14 Prozent, die Neos haben sich seit ihrem absoluten Cannabis-Tief leicht erholt und sich um einen Punkt auf sieben Prozent verbessert.
Comeback der „Großen“. Nicht nur rein rechnerisch ginge sich also nach einer Neuwahl wieder eine SPÖ/ÖVP-Koalition aus, Rot-Schwarz feiert auch bei den Vorlieben der Österreicher ein Comeback. 25 % sind für eine Fortsetzung – das ist die Mehrheit. Dahinter liegt – ebenfalls besser als noch vor wenigen Wochen – Schwarz-Blau. 20 % würden ein Wiederaufleben von ÖVP/FPÖ begrüßen. Nur mehr auf Platz drei die frühere Lieblingskoalition der Österreicher: Rot-Grün (weil es sich sonst nicht ausgeht, mit den Neos in der Regierung) wäre nur für 17 % erstrebenswert.
Politbarometer: Strolz stürzt kräftig ab
Der Absturz ist spektakulär. Gleich 18 % verliert Neos-Chef Matthias Strolz im Politbarometer. Bei der Frage „Welcher Politiker ist Ihnen zuletzt positiv/negativ aufgefallen?“ kommt er auf ein Minus-Saldo von 15 %. (Nur 27 % ist der Liberale mit seinen Drogen-Statements positiv, 42 % ist er negativ aufgefallen.)
Das aktuelle Parteispitzen-Barometer.
Noch im Sommer hatte der Neos-Chef das Politbarometer der Parteispitzen klar angeführt, jetzt hat ihn der Cannabis-Rauch auf Platz vier verweht. Neuer überlegener Führender ist ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner mit 30 % Saldo. Hinter ihm liegt nur noch Grünen-Chefin Eva Glawischnig im positiven Bereich (plus 8 %). Auf Platz drei Kanzler Werner Faymann (SPÖ) mit minus 10 %, hinter Strolz auf Platz fünf FP-Chef HC Strache mit minus 25 % (plus 4 %).
Die Politiker bekommen die Novemberstimmung zu spüren. Fast alle Minister verlieren. Sogar der Aufsteiger vom Dienst, Außenminister Sebastian Kurz, büßt 3 % ein – liegt freilich mit 52 % immer noch einsam an der Spitze. Der Rest der Regierung verzeichnet ein Minus – nur die Letzte, Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, kann sich um 2 % auf minus 22 % „verbessern“.