"Klare Statements"
Jetzt mischen sich auch Grüne in Polit-Debatte um Team ein
03.07.2024Grünen-Abgeordnete Neßler: "Die Spieler treten für diese Werte auch abseits des Fußballs ein und setzen ein Zeichen gegen jene, die diese Werte tagtäglich mit Füßen treten und stattdessen auf Hass und Hetze setzen."
Nachdem ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick (66) und Nationalteam-Spieler Michael Gregoritsch (30) deutliche Worte gegen Rechts gefunden haben, attackierte Leo Lugner (ehemals Kohlbauer), Obmann der FPÖ in Wien-Mariahilf, den Teamchef. "Vielleicht hätte dieser Ralf Rangnick sich doch mehr um den türkischen Gegner als um die Gefahr von Rechts kümmern sollen", polemisierte der Neo-Gatte von Jacqueline Lugner. Dabei bezog sich Leo Lugner auf ein Interview von Rangnick, der nur wenige Tage zuvor in der ZIB2 vor einem drohenden Rechtsruck in Österreich gewarnt hatte.
Jetzt mischen sich auch Grüne in Polit-Debatte um Team ein
Jetzt gab die Grüne Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler ihre Meinung zu den Aussagen Rangnicks und Gregoritschs ab und stärkte den beiden den Rücken. "Auch wenn es gestern nicht für den Sieg gereicht hat. Die Spieler treten für diese Werte auch abseits des Fußballs ein und setzen ein Zeichen gegen jene, die diese Werte tagtäglich mit Füßen treten und stattdessen auf Hass und Hetze setzen. Und nach einer solch bitteren Niederlage solche starken Worte zu finden, da kann ich nur sagen: Hut ab vor diesem Team", sagt Neßler in einem Instagram-Posting.
Seitenhieb gegen Kickl
Einen Seitenhieb teilte die Grüne Politikerin gegen den FPÖ-Chef Herbert Kickl aus. Zu einem Video, das Kickl mit FPÖ-Abgeordneten zeigt, die zusammen eine Österreich-Fahne halten und 3:0 gegen die Türkei tippen, schreibt Neßler in ihrer Instagram-Story: "Wenn du Fan einer Mannschaft bist, aber die Mannschaft dich nicht leiden kann."
Rangnick fand deutliche Worte
Teamchef Rangnick fand kürzlich deutliche Worte zum Thema Politik: "Ich bin nicht nur Teamchef, sondern auch Vater zweier Söhne. Ich bin auch jemand, der sich schon seit jungen Jahren für gesellschaftspolitische Themen interessiert." Heute befänden wir uns in einer bewegten Zeit, in der man nicht sagen könne, Sport und Politik hätten nichts miteinander zu tun.
"Ich halte es für wichtig, dass Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, zu diesen Themen Position beziehen und das habe ich versucht zu tun. Dabei bleibe ich auch." Gerade die Geschichte Österreichs und Deutschlands hätten den Menschen in den letzten hundert Jahren genug Lehre sein sollen, in welches Verderben ein derartiges Gedankengut führt. "Gerade auf dem rechten Auge sollten wir sehr aufpassen und wachsam sein. Die Entwicklungen, die jetzt in beiden Ländern stattfinden, kann man nicht wirklich gutheißen", so Rangnick.
Appell gegen rechts: Gregoritsch wird nach Pleite politisch
Klare Worte fand auch Nationalteam-Spieler Michael Gregoritsch: "Alle Menschen können stolz aufeinander sein. Es hat, glaube ich, in Österreich kaum Ausschreitungen oder negative Vorfälle gegeben. Man hat gesehen, es können alle für eine Sache stehen, die gut ist. Ich glaube, dass wir uns ganz weit entfernen sollten von rechtem Gedankengut und wissen sollten, wie wichtig das ist, dass wir alle gleich sind, wir alle für unser Land da sind und für eine Sache brennen können, die so einen positiven Einfluss auf unser Land hat."