Fritz Dinkhauser (VP), Präsident der Tiroler AK, kritisiert die VP-Parteispitze scharf und fordert Josef Pröll als Schüssel-Nachfolger.
ÖSTERREICH: Was sagen sie zum Tauziehen um eine große Koalition?
Fritz dinkhauser: Also Gusenbauer hat gesagt, er geht mit offener Hand auf uns zu. Aber mit der Faust kann man schwer Freundschaft sagen. Die VP landet auf der Nase, wenn sie alles macht, was die SPÖ will.
ÖSTERREICH: Wäre die Opposition für die VP besser?
dinkhauser: Die ÖVP braucht jedenfalls nicht das Büßerhemd anzulegen.
ÖSTERREICH: Das Königsgewand wäre aber ein wenig zuviel für die VP.
dinkhauser: Das Bekennerhemd wäre richtiger. Die ÖVP hat Fehler gemacht. Sie hat die Bürger nicht mehr eingebunden. Das Hirn war viel zu groß, das Herz viel zu klein.
ÖSTERREICH: Welche Konsequenzen soll es geben?
dinkhauser: Es ist nicht mit ein paar kosmetischen Geschichten getan. Jetzt müssen Politiker her, die menschliche Wärme haben und vermitteln können.
ÖSTERREICH: Wolfgang Schüssel meinen Sie damit nicht?
dinkhauser: Es gibt einen, der sehr gut angefangen hat – und das ist Josef Pröll. Er hat das Auftreten und ihm kaufen die Leute seine Menschlichkeit ab. Wilhelm Molterer ist ein hervorragender Klubobmann –ein hervorragendes Team.
ÖSTERREICH: Mit den Nachwuchshoffnungen in die große Koalition?
dinkhauser: Anders ist es für mich nicht vorstellbar. Wir müssen auch in einer Koalition zu christlich-sozialen Wurzeln zurück. Wir brauchen endlich wieder Menschlichkeit.