Während Alfred Gusenbauer entschlossen ist, Kanzler zu bleiben, wird in der SPÖ schon sein berufliches Leben nach der Politik geplant.
Am 7. Juli – also in einer Woche – ist die nächste Sitzung des SPÖ-Präsidiums. Sie soll der Startschuss für die endgültige Demontage Alfred Gusenbauers sein. Alle Länderchefs und der mächtige Gewerkschaftsflügel sind sich einig: Gusenbauer soll auch den Kanzlersessel räumen. Die SPÖ-Granden sind unter Druck: Sie befürchten, dass Shootingstar Werner Faymann die Lust auf den SP-Vorsitz verliert, wenn er nicht bald Kanzler wird.
Stur im Kanzleramt
Doch Gusenbauer sitzt im Kanzleramt,
entschlossen, sein Büro nicht zu räumen, koste es, was es wolle. Damit ihm
das leichter fällt, wurde diskret ein führender Wiener Personalberater mit
internationalem Netzwerk gebeten, ein lukratives Jobpaket zu schnüren:
Vorbild ist der britische Ex-Premier Tony Blair, der im Konsulenten-Metier
dick im Geschäft ist:
Bauen
Wie schon "Die Presse" berichtete, könnte Gusenbauer beim
spanischen FCC-Konzern anheuern – die Spanier haben die Mehrheit beim
Salzburger Bauriesen Alpine erworben. Gusenbauer wurde Konzernchefin Esther
Koplowitz schon vorgestellt.
Banken
Ebenfalls im Gespräch ist ein lukrativer Beraterjob beim
britischen Bankenriesen HSBC.
Autos
Ein anderer Job könnte Gusenbauer zu seinem Vorgänger an
der SPÖ-Spitze führen: Im Gespräch ist ein Konsulenten-Vertrag mit VW. Und:
Wie schon Viktor Klima im Jahr 2000 soll Gusenbauer für die Wolfsburger nach
Südamerika gehen. VW könnte auf sein Türöffner-Talent als Ex-Kanzler setzen.
Dem Vernehmen nach ist Gusenbauer sogar als Chef von VW Brasilien im
Gespräch. Klima wäre als Präsident von VW Südamerika sein Vorgesetzter.
Klima hat schon einmal einen prominenten Genossen nachgeholt: Den früheren
Tiroler SPÖ-Chef Herbert Prock.