Heinz Fischer: "Politiker mit großen Begabungen" Bundespräsident Heinz Fischer hat sich über das Ableben des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider in der Nacht auf Samstag "tief betroffen" gezeigt und der Familie des BZÖ-Chefs seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Das Staatsoberhaupt nannte den Unfalltod Haiders "unfassbar" und sprach von einer "menschlichen Tragödie". Haider sei ein "Politiker mit großen Begabungen" gewesen, der mit seinem politischen Wirken Begeisterung, aber auch entschiedene Kritik ausgelöst habe. Der BZÖ-Obmann habe die Fähigkeit gehabt, auf die Menschen zuzugehen und zu begeistern.
Alfred Gusenbauer: "Gravierender Einschnitt" SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer bezeichnet Haiders Ableben als "gravierenden Einschnitt" in der österreichischen Politik. Haider habe Landes- und Bundespolitik stark beeinflusst und für Kärnten viel geleistet. Er habe aber auch viel Widerstand und Widerspruch ausgelöst.
Werner Faymann: "Ausnahmepolitiker" SPÖ-Chef Werner Faymann meint: "Ich bin tief betroffen vom tragischen Ableben des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider. Haider war ein Ausnahmepolitiker gewesen, der die Politik in Kärnten und darüber hinaus in ganz Österreich über Jahre hinweg geprägt habe. Mein ganzes Mitgefühl gilt der Familie des Verstorbenen."
Barbara Prammer: "Respekt vor dem Menschen" Nationalratspräsidentin Barbara Prammer konstatierte, "politische Differenzen und konkurrierende Wertvorstellungen werden durch den Tod nicht aufgehoben, sie werden aber entscheidend relativiert". Sie würdigte die "große politische Lebensleistung" Haiders. Sein Tod sollte vor allem die Politiker daran erinnern, dass "bei aller Schärfe der politischen Auseinandersetzung der Respekt vor dem Menschen gewahrt bleiben" müsse.
Michael Häupl: "Entgegengesetzte Seiten" Der Wiener SPÖ-Landeshauptmann Michael Häupl reagierte so: "Ich kenne Jörg Haider seit den 70er Jahren, sozusagen unser gesamtes politisches Leben lang - ja, ich bin entsetzt." Sie beide seien "auf völlig entgegen gesetzten Seiten des politischen Spektrums" gestanden, das habe seinen "Respekt für den Menschen Jörg Haider nie gemindert". In Wahlsiegen gemessen sei Haider einer der erfolgreichsten Politiker unseres Landes gewesen.
Franz Voves: "Anerkannter Kollege" Der steirische SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves würdigte Haider als "eine der charismatischsten Persönlichkeiten in der österreichischen Politik" in den letzten Jahrzehnten und als "einen sehr anerkannten Landeshauptmannkollegen".
Gabi Burgstaller: "Mensch im Mittelpunkt" Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller konzedierte, dass trotz so mancher Auffassungsunterschiede für sie erkennbar gewesen sei, dass "für Jörg Haider vor allem in sozialen Fragen der Mensch im Mittelpunkt seines Handelns gestanden" habe. "Der Tod reduziert auf das Wesentliche. Und dazu ist zu sagen, dass Jörg Haider ein großer Familienmensch war, das war immer wieder erkennbar."
Hans Niessl: "Gute Zusammenarbeit" Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann Hans Niessl lobte insbesondere die Zusammenarbeit mit Haider in Sachthemen bei Bundesländerfragen. Seine ganze Anteilnahme und sein ganzes Mitgefühl gelte der Familie des Kärntner Landeshauptmannes, so Niessl.
Rudolf Hundstorfer: "Wie ein Barometer" "Jörg Haider hatte die Stärke, wie ein Barometer die Stimmungen in der Bevölkerung zu erkennen und anzusprechen", meinte ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer. Es sei eine "über alle Partei- und ideologischen Grenzen hinweg gehende menschliche Tragödie", dass er in der Nacht in Ausübung seiner politischen Aktivitäten ums Leben gekommen sei.
Franz Vranitzky: "Ernstzunehmender Herausforderer" Haider sei ein politischer Herausforderer gewesen, "der besonders ernst zu nehmen war, wenn nicht überhaupt am ernstesten", so SPÖ-Altkanzler Franz Vranitzky. Sein Talent, viele Menschen für seine Ansichten zu begeistern, sei "außerordentlich" gewesen, räumte Vranitzky ein, auch wenn er in "grundsätzlichen politischen Positionen konträr zu Haider stand".
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