Akademikerball-Randale

Josef S.: Flucht aus Österreich

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Am Mittwoch war Josef S. mit seinen Eltern auf dem Rückweg nach Jena.

Seit den Krawallen am 24. Jänner in der Wiener City saß der 23-jährige Deutsche Josef S. in U-Haft. Vorwurf: Er soll bei der Demonstration gegen den Akademikerball Rädelsführer gewesen sein, Steine geworfen und Staatseigentum zerstört haben, so ein Zivilbeamter , der bei den Ausschreitungen dabei war. Kein anderer Zeuge konnte Josef S. identifizieren.

Bedenklich. Beim Prozess am Dienstag dann das Urteil : ein Jahr teilbedingte Haft wegen Landfriedensbruchs, versuchter schwerer Körperverletzung und schwerer Sachbeschädigung (nicht rechtskräftig). „Das Urteil ist rechtsstaatlich sehr bedenklich “, zeigt sich die Anwältin Kristin Pietrzyk empört.

Zusammenhalt. Im Internet gibt es zahlreiche „Free Josef“-Seiten , die sich mit dem Verurteilten solidarisch zeigen. Josef selbst nutzte seine wiedergewonnene Freiheit, um schnellstmöglich aus Wien abzureisen. Mittwochabend war er endlich wieder zu Hause in Jena.

(kov)

Das sagen die Eltern

ÖSTERREICH: Wie ging es Ihnen nach dem Urteil?
Bernd S.: Ich konnte es kaum glauben. Das Gericht hat in all der Zeit mit solcher Härte entschieden, jeden Enthaftungsantrag abgelehnt. Und plötzlich darf Josef mit uns gehen.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zum Schuldspruch?
Bernd S.: Ich kann nur wiederholen: Für mich ist mein Sohn unschuldig. Der Prozess hatte eindeutig einen politischen Anstrich.

ÖSTERREICH: Was glauben Sie, warum kam es zu dieser Entscheidung?
Bernd S.: Der Rechtsstaat ist der Staatsanwaltschaft und den Aussagen des WEGA-Beamten gefolgt. Die Beweisführung der Verteidigung ging total unter.

ÖSTERREICH: Wie ist das, nun endlich wieder mit Ihrem Sohn vereint zu sein?
Bernd S.: Ich bin einfach unendlich glücklich, dass Josef wieder frei ist. Trotzdem: Die sechs Monate Haft lagen wie ein großer Schatten auf unserem Leben – so schnell wird man den nicht los.

(kov)

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