Am Samstag traf der Dalai Lama Kanzler Werner Faymann zum privaten Plausch.
Es war eines der bestgehüteten Geheimnisse der letzten Woche: Tagelang wurde darüber gerätselt, wo Kanzler Werner Faymann das Oberhaupt der Tibeter trifft, ob es gemeinsame Fotos, vielleicht sogar eine Stellungnahme geben würde. Denn anders noch als Faymanns Vorgänger Alfred Gusenbauer wollte er den Dalai Lama während seiner Österreichreise nicht offiziell ins Bundeskanzleramt einladen. Eine Verstimmung mit China sollte in jedem Fall verhindert werden. Ein Treffen sollte es trotzdem geben. Privat allerdings, und ohne Fotos. Doch daraus wurde nichts.
Um 8.15 Uhr traf Faymann nun am Samstag den Dalai Lama im schicken Do & Co am Wiener Stephansplatz zum gemeinsamen Frühstück. Ebenfalls dabei: Kardinal Christoph Schönborn.
© Reuters
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Windbeutel und Tee für den Mönch aus Tibet
Bei Mini-Windbeuteln, Tee (für den Religionsführer) und Säften für die Gäste wurde über die Geschichte des Stephansdoms, über die Arbeitslosigkeit in Österreich und die Menschenrechtslage in China diskutiert. Eine Stunde lang.
Und schließlich waren es die Glocken des Doms, die das Treffen beendeten. Der Kardinal entschuldigte sich („Ich muss zu einer Taufe“), und so verließ man gemeinsam das Restaurant und wurde hierbei von den wartenden Fotografen abgelichtet. Brisant: Der Dalai Lama hält auf den Bildern nicht nur die Hand des Kardinals umschlungen. Auch den Kanzler zog er zu sich hin. Und über dieses Motiv waren die Chinesen am anderen Ende der Welt alles andere als amüsiert.
Dass sich der Kanzler mit dem Dalai Lama traf, sei eine „schwere Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas“, ließ Peking zornig ausrichten. Konsequenzen für Österreich seien nicht auszuschließen.
Samstagnachmittag ging es dann für den Dalai Lama auf den Heldenplatz. Tausende begeisterte Fans bejubelten ihn. Ihre Solidarität mit Tibet sprachen aus: Bianca Jagger, Francesca von Habsburg und Barbara Stöckl.
Dana Müllejans
© ÖSTERREICH/ Raunig
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