FPÖ-Jungpolitiker Maximilian Krauss ist sicher, Wiener Stadtschulratsvize zu werden.
Er ist 21, sehr rechts, schlagender Burschenschafter und kann laut seiner Facebook-Seite auch mal so richtig abfeiern: Im Wiener Rathaus ist die Aufregung weiterhin sehr groß, dass die FPÖ ausgerechnet den jungen Studenten Maximilian Krauss als neuen Vizepräsidenten des Stadtschulrats nominiert hat. Fiel Krauss doch bis jetzt durch eher radikale Wortmeldungen auf. So hatte er vorgeschlagen, Sexualstraftäter chemisch zu kastrieren, türkischstämmigen Österreichern empfahl er die Ausreise, sollten sie Sympathien für Premier Erdogan haben.
Experte: Bürgermeister
muss Krauss ernennen
Heute will Krauss eine Pressekonferenz geben, gegenüber ÖSTERREICH sagte er gestern: „Ich bin sicher, dieses Amt zu bekommen. Ich werde ein guter Vertreter für die Schüler sein.“
Tatsächlich lässt jetzt der Wiener Bürgermeister Michael Häupl prüfen, ob er Krauss bestellen muss – auch beim Verfassungsdienst wurde angefragt.
Denn die Sache ist delikat, Krauss’ Nominierung eine Provokation. Akzeptiert der SPÖ-Bürgermeister den FPÖ-Jungspund als Stadtschulratsvize, wird das für gehörige Unruhe bei Roten und Grünen sorgen. Lehnt er Krauss ab, schafft er ein Jahr vor der Landtagswahl einen Märtyrer. Jetzt will der Bürgermeister die Causa mit dem Wiener FP-Chef Johann Gudenus besprechen.
Häupl dürfte allerdings keine Chance haben, Krauss zu verhindern. Laut dem Verfassungsrechtler Heinz Mayer habe die FPÖ das Recht auf den Job. Und Häupl könne nur ablehnen, wenn dieser vorbestraft wäre.
Günther Schröder