Nur 50 kamen
Junglehrer-Demo vor Schmied-Büro
25.03.2009
Rund 50 junge Pädagogen aus Wien, die derzeit ihr Unterrichtspraktikum absolvieren, haben am Mittwoch Nachmittag vor dem Unterrichtsministerium gegen die geplante Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung protestiert.
In einem Brief, der dem Ministeriumsvertreter, Sektionschef Wolfgang Stelzmüller, überreicht wurde, warnten die Unterrichtspraktikanten davor, dass Junglehrer ohne Aussicht auf eine Stelle, sich "Alternativen in anderen Ländern oder in der Privatwirtschaft suchen müssen".
Keine "Jobgarantie"
Stelzmüller versuchte die
Demonstranten zu beruhigen: Er bezeichnetet den befürchteten Aufnahmestopp
für Lehrer als "Gerücht". In Fächern wie Englisch, Musik oder
Naturwissenschaften gäbe es schon jetzt Lehrermangel. Eine von den
Unterrichtspraktikanten geforderte Jobgarantie für künftige Lehrer "kann es
aber einfach nicht geben".
5.000 Posten werden durch Pensionierungen frei
Im
Pflichtschulbereich habe man etwa die Zahl der Lehrer nur dadurch auf dem
aktuellen Niveau halten können, weil der dramatische Schülerrückgang durch
Maßnahmen wie kleiner Klassen etc. ausgeglichen worden sei, betonte
Stelzmüller. Andernfalls hätte man bereits 3.000 Planstellen einsparen
müssen. Er verwies außerdem auf die zu erwartende Pensionierungswelle unter
Lehrern, wodurch in den nächsten drei Jahren mindestens 5.000 Posten frei
würden.
Die Unterrichtspraktikanten zeigten sich über die Art, in der die Lehrerdebatte geführt wird, empört. "Wir sind keine Zahlen und kein Budget, wir sind Menschen", so eine Teilnehmerin. Von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) wünschten sich die Unterrichtspraktikanten "Mitwirkung an einer Verbesserung des Lehrerimages" und kritisierten, sie habe durch ihre Medienarbeit "eine negative Imagekampagne gegen die Lehrerschaft in Gang gebracht".