Gegangen: Gestern reichte Strasser formal seinen Polit-Rücktritt ein.
Gestern hat der Ex-VP-EU-Mandatar in Brüssel formal seinen Rücktritt eingereicht. Nach der „Korruptionsaffäre“ will ihn nun die Justiz befragen.
Seine ehemalige Partei – Ernst Strasser hat seine VP-Mitgliedschaft ruhend gestellt – rückt von ihm ab. Sein einstiger Chef, VP-Landeshauptmann Erwin Pröll, zeigt sich „menschlich zutiefst enttäuscht“ vom Ex-EU-Mandatar. Der ehemalige schwarze Innenminister ist, wie berichtet, in die (Korruptions-)Falle von zwei Sunday Times Reporter gefallen.
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Ernst Strasser wurde 1956 im oberösterreichischen Grieskirchen geboren.
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Der Sohn einer Landwirtefamilie studierte Jus an der Uni Salzburg.
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Während des Studiums leitete er die Österreichische Studentenunion und war Vorsitzender der ÖH der Uni Salzburg.
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1987 wurde Strasser Sekretär Josef Rieglers, des damaligen Landwirtschaftsminister.
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1992 wurde er Geschäftsführer der ÖVP-Niederösterreich, 1998 ihr Klubobmann im Landtag.
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Strasser ist Präsident des NÖ Hilfswerkes und Vizepräsident des Hilfswerk Österreich.
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Während der Regierung Schüssel, von 2000 bis 2004, war Strasser österreichischer Innenminister.
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2009 trat er als Spitzenkandidat der ÖVP zur Europawahl an.
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Er wurde Delegationsleiter im Europäischen Parlament.
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Seine politische Karriere endete mit der Aufdeckung des Lobbygate-Skandals durch Enthüllungsjournalisten der britischen Sunday Times.
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Am 20. März 2011 erklärte er auf Grund des Lobbygate-Skandals seinen Rücktritt.
Es geht um 100.000 Euro, die Strasser für eine politische Gegenleistung geboten wurden. Nachdem die Sunday Times peinliche Videoaufnahmen von Strasser veröffentlicht hatte, kündigte dieser seinen Rücktritt an. Gestern hat er diesen nun auch formal – und rechtswirksam – in Brüssel eingebracht.
Damit ist die Affäre für Strasser freilich längst noch nicht abgeschlossen:
- Die heimische Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt bereits seit vergangener Woche gegen ihn.
- Demnächst soll Strasser von der Staatsanwaltschaft befragt werden.
- Die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF will Strassers Ex-Büros in Brüssel und Straßburg durchsuchen – dies scheiterte bislang an einem Rechtsstreit mit der EU. Die Büros des gefallenen Ex-VP-Stars wurden aber versiegelt.
- Zudem werden nun auch Strassers sonstige Lobbying-Aktivitäten und Kunden durchleuchtet, um zu erfahren, ob es noch weitere potenzielle Unvereinbarkeiten gegeben hat.
Strasser selbst dementiert alle Anschuldigungen gegen – er behauptet weiterhin, dass er die Treffen mit den vermeintlichen Kunden „nur als Provokateur gemacht“ habe...