FPK abgewählt
Kärnten-Wahl: SPÖ klar auf Platz eins
03.03.2013
SPÖ deutlich auf Platz 1, FPK verliert dramatisch, Stronach im Landtag.
Die Tage der Kärntner Freiheitlichen an der Macht scheinen gezählt. Laut ersten Schätzungen und Hochrechnungen von ARGE Wahlen (APA) bzw. Sora (ORF) verliert die FPK erdrutschartig und muss Platz eins an die SPÖ abgeben, die erstmals seit 1994 wieder als stärkste Kraft aus Landtagswahlen in Kärnten hervorgeht. Überraschend stark schneidet die ÖVP als Dritte ab. Die Grünen legen deutlich zu, das Team Stronach könnte bei seinem Debüt zweistellig werden, das BZÖ den Einzug in den Landtag schaffen.
Da erst ein kleiner Teil der Gemeinden ausgezählt ist, sind die Ergebnisse noch mit Vorsicht zu genießen. Doch sieht es danach aus, dass SPÖ-Spitzenkandidat Peter Kaiser mit seiner Partei wie erhofft recht deutlich über 30 Prozent kommt und damit die Kärntner Freiheitlichen abhängt. Die fallen von knapp 45 Prozent auf nur noch gut 20 Prozent zurück.
Platz drei dürfte sich trotz Martinz-Skandals mit leichten Zugewinnen die ÖVP sichern. Die Volkspartei kann mit bis zu 17 Prozent rechnen. Die Grünen werden vermutlich zweistellig und könnten somit hauchdünn vor dem Team Stronach liegen, das vom Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer angeführt wurde, der erst vor kurzem aus der SPÖ ausgetreten war. Eine der beiden Fraktionen dürfte in die Landesregierung einziehen. Das BZÖ rettet sich vermutlich mit etwa sechs Prozent in den Landtag.
Der Absturz der Freiheitlichen kommt nicht ganz unerwartet, überrascht aber doch vom Ausmaß her. So rutschte man etwa in Stall von 61,8 auf 24,9 Prozent ab, in Mallnitz von 46 auf 11,9 Prozent, in Mölbling von 56,7 auf 24,8 Prozent.
Dabei hatte sich Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FK) bei der Stimmabgabe zu Mittag noch einigermaßen zuversichtlich gezeigt: "In Umfragen hat man sich schon öfter getäuscht." Der vermutlich neue Landeshauptmann Kaiser sah dagegen schon im strahlenden Sonnenschein ein gutes Omen für sich: "Die Vorzeichen stehen gut: Es ist Kaiserwetter."
Die FPK hat jedenfalls umgehend angekündigt, Kaiser wie vor der Wahl versprochen, zum Landeshauptmann zu wählen, wenn er Erster wird. Parteichef Kurt Scheuch sprach von einer schweren Niederlage, trotzdem will er in der Regierung bleiben, auch für Landeshauptmann Dörfler geht er davon aus.