Auch ein Achtungserfolg für Bucher konnte das BZÖ nicht retten.
Kärnten ist auch bei dieser Nationalratswahl ein Sonderfall. Nur diesmal eben andersherum. Während FPÖ und BZÖ gemeinsam weit hinter dem Ergebnis von 2008 blieben, die FPÖ den Bundesergebnis deutlich unterbot, holten Rot, Schwarz und Grün Stimmenzuwächse. Die 32,5 Prozent für die SPÖ sind ein ordentliches Ergebnis, die 14,9 Prozent für die ÖVP gerade noch akzeptabel, die Grünen verdoppelten sich beinahe auf 11 Prozent, das Team Stronach blieb mit 7 Prozent unter den eigenen Erwartungen. Josef Buchers BZÖ holte einen Achtungserfolg (11,1), das nützt aber auch nichts mehr.
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Parteizentrale der NEOS - Jubel mit Spitzenkanditat Matthias Strolz
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Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Stefan Wallner, reagiert auf die ersten Ergebnisse.
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Sts. Josef Ostermayer, Bm Gabriele Heinisch-Hosek und GS Laura Rudas in der SP-Zentrale in Wien
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Grünen-Chefin Eva Glawischnig in der Parteizentrale in Wien.
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Sts. Josef Ostermayer, Bm Gabriele Heinisch-Hosek und GS Laura Rudas in der SP-Zentrale in Wien
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ÖVP-Parteizentrale in Wien
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Werner Fasslabend, Minister Reinhold Mitterlehner, Ministerin Beatrix Karl und Minister Nikolaus Berlakovich reagieren auf die Ergebnisse der ersten Hochrechnung
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Staatssekretär Reinhold Lopatka, Staatssekretär Sebastian Kurz und Minister Reinhold Mitterlehner in der VP-Zentrale.
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Parteizentrale des Team Stronach
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Parteizentrale des Team Stronach - Klubobmann Robert Lugar
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Parteizentrale der NEOS - Jubel mit Spitzenkanditat Matthias Strolz
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Parteizentrale der NEOS - Jubel mit Spitzenkanditat Matthias Strolz
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FPÖ: Generalsekretär Herbert Kickl (2.v.li) und Parteiunterstützer reagieren auf die Ergebnisse der ersten Hochrechnung
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FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache in der Parteizentrale.
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SP-Spitzenkandidat Werner Faymann bei der Wahlfeier der SPÖ
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SP-Spitzenkandidat Werner Faymann bei der Wahlfeier der SPÖ
Dass das BZÖ bei der Nationalratswahl 2013 in Kärnten das fulminante Ergebnis von 2008 (38,5 Prozent) nicht wiederholen würde, war klar. Die orange Truppe von Josef Bucher ist auch nicht mit jener Jörg Haiders von damals zu vergleichen. In der Zwischenzeit gab es bei den Kärntner Freiheitlichen nämlich eine Kooperation (FPK mit Bundes-FPÖ), eine Abspaltung (BZÖ von FPK) und schließlich eine Wiedervereinigung (FPK mit FPÖ). Entsprechend schwer sind Zahlen von 2008 mit jenen der diesjährigen Wahl zu vergleichen. Ein Beispiel zur Veranschaulichung der Tatsache, dass Blau und Orange zwei kommunizierende Gefäße sind, ist die Gemeinde Mühldorf im Bezirk Spittal. Dort hat das BZÖ den höchsten Stimmenverlust zu verzeichnen, gleichzeitig ist es die Kommune mit den höchsten FPÖ-Gewinnen. Und während das BZÖ in keiner einzigen Gemeinde dazugewann, hat die FPÖ nirgends verloren, zumindest am Papier, denn verglichen wird mit einer "Schrumpf-FPÖ" von 2008.
Zuwachs für Rot und Grün
Von der Schwäche der Freiheitlichen profitierten Grün und Rot doch am meisten. Die SPÖ schaffte ihr Wahlziel, die 35,4 Prozent aus dem Jahr 2006 verfehlten sie aber doch deutlich. Das Ergebnis der Landtagswahl konnte sie aber nicht mehr erreichen. Die ÖVP legte kaum zu, verfehlte sogar nach dem Stand vor Auszählung der Wahlkarten das angestrebte zweite Mandat. Stark zugelegt haben hingegen die Grünen. Sie holten in der Kärntner Landeshauptstadt sogar Platz zwei, deutlich vor den Freiheitlichen, denen es nicht wirklich nützte, dass Klagenfurt von einem FPÖ-Bürgermeister regiert wird und der Wahlkreis-Spitzenkandidat Stadtrat ist. Die Klagenfurter Blauen blieben sogar noch hinter dem Landes-Ergebnis.
Das beste freiheitliche Ergebnis holte die Partei in Mühldorf, der Heimat der Scheuch-Brüder, mit 30,7 Prozent. Das BZÖ konnte diese Marke überbieten, Parteichef Josef Bucher schaffte in seiner Heimatstadt Friesach 31,6 Prozent. Die SPÖ verbuchte in Mallnitz eine absolute Mehrheit (56,1), die ÖVP in der Heimat von Parteichef Gabriel Obernosterer, in der Gemeinde Lesachtal (58 Prozent). Die Grünen holten ihr bestes Ergebnis in Globasnitz (Bezirk Völkermarkt) mit 22,1 Prozent, den Zweier vorne schafften sie auch noch in Zell Pfarre und Krumpendorf. Das Team Stronach brachte es in Flattach im Mölltal auf 16,5 Prozent, in Spittal, der Heimat von Parteichef Gerhard Köfer, waren es 11,8, insgesamt verbuchte die Liste Frank sieben zweistellige Ergebnisse. Diese Hürde übersprangen die Neos nirgends, ihr bestes Resultat gab es in Seeboden am Millstätter See mit 8,1 Prozent.