ÖVP versus SPÖ
Kaltenegger attackiert Ostermayer
28.04.2010
ÖVP-Generalsekretär meint, dass nichts weitergeht, weil Ostermayer überlastet ist. Dieser wundert sich.
ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger hat sich auf SPÖ-Koalitionskoordinator Josef Ostermayer eingeschossen: Wegen seiner vielen Aufgaben in der Partei bleibe seine eigentliche Aufgabe in der Regierung "über weite Strecken" liegen, so Kaltenegger. "Es geht nichts weiter."
Siehe Transferkonto und Hackler
Vorschläge würden einfach nicht
einer Lösung zugeführt, kritisiert der ÖVP-Generalsekretär. "Ostermayer
sollte dafür sorgen, dass Entscheidungen getroffen werden." Selbst wenn
diese aus Sicht der Volkspartei negativ seien. Das Transferkonto
beispielsweise bleibe auf der langen Bank liegen, die Kosten der
Hacklerregelung seien aus dem Ruder gelaufen.
"Einen anderen nehmen"
Auf die Frage, ob er sich von
Ostermayer mehr Einsatz oder gleich einen anderen Koalitionskoordinator
wünsche, sagte der Generalsekretär: "Vielleicht muss man da auch einen
anderen nehmen." Das sei aber nicht seine Entscheidung, sondern jene von
SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann.
Hat sich zu viel "aufgehalst"
Ostermayer hingegen habe
sich aus seiner Sicht "sehr, sehr viele, zu viele Aufgaben aufgehalst". Er
kümmere sich um die Partei, organisiere Wahlkämpfe wie die
ORF-Publikumsratswahl und sei die rechte und die linke Hand des Kanzlers.
Offenbar bleibe Ostermayer da zu wenig Zeit, um sich um das
Koordinationsgeschäft zu kümmern, so der ÖVP-Generalsekretär.
Auf ÖVP-Seite übernimmt Innenministerin Maria Fekter in Koalitionskoordinierung.
Verwunderung bei Ostermayer
Ostermayer versteht die Vorwürfe
nicht. Er sei keineswegs überfordert, ließ Ostermayer ausrichten.
Kaltenegger solle sich "bitte keine Sorgen um den Terminkalender" des roten
Staatssekretärs machen und sich vor derartigen Äußerungen "detailliert
informieren".
Zur geplanten Aufenthaltspflicht für Asylwerber würden etwa "intensive Verhandlungen" laufen, beim Thema Hacklerregelung gebe es eine "enge Abstimmung" zwischen Finanz- und Sozialministerium. Im Übrigen habe man auch ein "gutes Verhältnis" zu Fekter.