Diese Woche könnte sich die EU-Kommissars-Frage entscheiden. Vor dem Barroso-Besuch attackiert die SPÖ ÖVP-Kandidaten Molterer.
Am Donnerstag könnten sich die Nebel um den neuen EU-Kommissar lichten. EU-Chef José Manuel Barroso kommt zur Eröffnung des neuen „Hauses der EU“ nach Wien – und wird auch Kanzler Werner Faymann und ÖVP-Chef Josef Pröll treffen.
Zwischen den beiden Regierungsparteien wird das Ringen heftiger: Der SPÖ-Vize-Klubchef im EU-Parlament Hannes Swoboda droht der ÖVP unverhohlen, die Spekulationen im Finanzministerium beim Kommissarshearing im EU-Parlament zum Thema zu machen. Damit schießt Swoboda gegen den VP-Favoriten Wilhelm Molterer. Wie ÖSTERREICH berichtete, hatten die ÖVP-Granden Pröll vergangen Woche in der Kommissarsfrage freie Hand gegeben – und der ÖVP-Chef setzt weiter auf seinen Freund Molterer.
Prölls „Schreckschuss“ mit Ursula Plassnik
Als
Alternative soll Pröll Faymann die frühere Außenministerin Ursula Plassnik
vorgeschlagen haben. Doch die ist wie Molterer für die Roten unannehmbar –
gehörte sie doch zum Team des früheren Kanzlers Wolfgang Schüssel. Auf
SPÖ-Seite setzt man auf den Verbleib der amtierenden Kommissarin Benita
Ferrero-Waldner.
Barroso dürfte Faymann und Pröll nicht nur erneut seine Vorliebe für eine
Frau Kommissarin mitteilen – sondern sich endlich auch in die Karten blicken
lassen was die Ressorts betrifft. Dem Vernehmen nach waren zuletzt die
Bereiche Umwelt und Landwirtschaft sowie Sicherheit im Gespräch. Die
Kandidatin, die hier auf der Hand liegt, sagte indes am Wochenende gegenüber
ÖSTERREICH erneut ab: Innenministerin Maria Fekter will auch in Zukunft
definitiv in Wien bleiben.
SP-Mann Swoboda: „Molterer hat zwei Handicaps“
ÖSTERREICH: Welche Chancen hat Wilhelm Molterer?
ÖSTERREICH: Sie meinen die Millionen-Spekulationen der
Bundesfinanzierungsagentur, die Molterer abgesegnet hat. |