Grasl will Wrabetz helfen
Kampf um Plus bei ORF-Gebühr
12.08.2016
Richard Grasl will Wrabetz noch bei einer etwaigen Gebührenerhöhung unterstützen.
Vor der ORF-Wahl haben sie sich noch nach Kräften bekriegt – jetzt stellt sich Noch-Finanzdirektor Richard Grasl hinter den alten und neuen ORF-Chef Alexander Wrabetz.
Der hat sich zwar noch nicht geäußert, ob er dem Stiftungsrat im November tatsächlich eine Gebührenerhöhung vorschlagen will. Sollte Wrabetz das allerdings planen, dann würde er ihm helfen, bestätigte Grasl gegenüber ÖSTERREICH. „Ich bin noch bis Jahresende kaufmännischer Direktor und werde Wrabetz und das Unternehmen voll unterstützen.“ Ob eine Gebührenerhöhung nötig sein werde, sei Sache des Generaldirektors. Nachsatz Grasls: „Ohne wird es wohl nicht gehen.“
Das letze Mal stiegen die Gebühren 2012. ORF-intern war zuletzt von einer Valorisierung von 10,5 Prozent die Rede – das würde jeden Haushalt mit rund 20 Euro pro Jahr belasten. So dick dürfte es dann aber doch nicht kommen, die Erhöhung dürfte unter 10 Prozent liegen. Wrabetz braucht dafür auch eine Mehrheit im Stiftungsrat.
ORF: 86 Prozent lehnen höhere Gebühren ab
Alexander Wrabetz wurde am Dienstag erneut zum ORF-Chef gewählt. Ob er dem Stiftungsrat im Herbst eine Anhebung der ORF-Gebühr vorschlagen wird, ließ er bisher offen (siehe Story oben). In ORF-internen Papieren ist aber von einem zusätzlichen Finanzbedarf von knapp 60 Millionen Euro die Rede.
- Gegen höhere Gebühr: Doch diese Pläne treiben einer großen Mehrheit der Bevölkerung die Zornesröte ins Gesicht, zahlt doch der Durchschnittshaushalt schon jetzt rund 280 Euro ORF-Gebühr im Jahr. Und so sprechen sich in der aktuellen Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH (600 Befragte vom 10. 8. bis 11. 8.) sage und schreibe 86 % gegen eine Anhebung der Gebühr aus.
- Skeptisch gegenüber Wrabetz: Dem ORF-Chef schlägt übrigens nicht eben eine positive Stimmung entgegen: Die Frage, ob es „eine gute Entscheidung für den ORF ist, dass Wrabetz noch einmal zum Generaldirektor gewählt wurde“, beantworten nur matte 25 % mit Ja – und 37 % mit einem Nein.