Rohr-Nachfolge
Kampfabstimmung um Kärntner SPÖ-Chef
15.02.2010
Nachdem sich das Präsidium auf keinen Kandidaten geeinigt hat, wird es am Parteitag im März spannend.
Die Kärntner SPÖ sieht einer Kampfabstimmung um den Posten des Parteichefs entgegen. Bei der Präsidiumssitzung am Montag in Klagenfurt gab es keine Einigung auf einen Kandidaten. Daher werden auf jeden Fall sowohl Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter als auch Gesundheitslandesrat Peter Kaiser in den Ring steigen.
Parteitag am 27. März wird spannend
Das Parteipräsidium
wird dem Vorstand bei dessen Sitzung am 1. März sowohl Helmut Manzenreiter
als auch Peter Kaiser als Kandidaten für den Parteivorsitz vorschlagen. Die
Entscheidung wird von den Delegierten am Parteitag am 27. März fallen. Die
Frist für die Anmeldung endet am 5. März, bis dahin kann jedes
Parteimitglied seine Kandidatur bekanntgeben.
"Väter der Erneuerung"
Der scheidende Parteichef
Reinhart Rohr sieht die Entscheidung über seine Nachfolge nicht als
Festlegung auf den SPÖ-Spitzenkandidaten für die nächste Landtagswahl. "Beide
Kandidaten werden als Väter der Erneuerung zu bezeichnen sein, denn die
Frage nach dem Spitzenkandidaten stellt sich derzeit nicht." Er sei
sich sicher, dass die Mitglieder der derzeitigen FPK-ÖVP-Koalition ihre
Sessel nicht vorzeitig räumen und Neuwahlen in Kärnten ermöglichen würden,
so der Noch-SPÖ-Chef. Er selbst werde jedenfalls im Falle, dass er aus der
Landesregierung ausscheide, sein Landtagsmandat wieder annehmen.
Durchgriffsrecht contra Teamspieler
Kaiser will Ruhe in die
Partei bringen und die Erneuerung vorantreiben, die in den vergangenen
Monaten begonnen worden sei. Ein "Durchgriffsrecht" in personellen
Fragen, wie es Manzenreiter dem Vernehmen nach gefordert hat, lehnt der
Klagenfurter ab. "Ich brauche kein Durchgriffsrecht, ich bin ein
Teamspieler. Personelle Entscheidungen sollten vom Vorsitzenden gemeinsam
mit den Gremien getroffen werden, das gilt meiner Ansicht nach auch für
Helmut Manzenreiter."
Aus fürs Hackl-Schmeißen
Egal, wie die Entscheidung
ausgeht, für Rohr ist eindeutig klar, dass die SPÖ "die
Erfahrung der Alten und die Energie der Jungen, die noch kommen, brauchen
wird". Er ersuchte auch darum, im Vorfeld des Parteitags keine
Spekulationen darüber anzustellen, welche personellen Veränderungen der eine
oder andere Kandidat im Falle eines Wahlsieges vornehmen würde. Er
appellierte an die Partei, die "schlechte Tradition", dass der
oder die jeweilige Vorsitzende bereits kurz nach der Kür zum Chef wieder von
den eigenen Leuten angegriffen werde, endlich zu beenden. "Das hat es
die letzten 20 Jahre gegeben, damit muss jetzt Schluss sein."