Streit um Vermögenssteuer: Am Dienstag legt er im ORF-Sommertalk nach.
Kanzler Werner Faymann nimmt die Reichen ins Visier: Beim ORF-Sommergespräch (Dienstag um 21.05 Uhr live auf ORF 2) will der Kanzler nun die nächste Runde seiner Gerechtigkeits-Offensive einläuten.
Faymann will Vermögens-Steuer, Fekter kontert
Im ÖSTERREICH-Sommerinterview am Sonntag startete Faymann seinen Angriff auf die Reichen. Zum Entsetzen der ÖVP forderte er mehr als deutlich eine Vermögenssteuer ab einer Million Euro. Konkret sollen pro Million künftig zwischen 3.000 und 7.000 Euro Vermögenssteuer an den Fiskus fließen: „Ich will, dass mit einer Steuer für Vermögen ab 1 Million Euro, die Top-Verdiener etwas dazu beitragen, dass die kleineren Einkommen, die Familien entlastet werden“, kündigte er in ÖSTERREICH an.
Rund 100.000 sehr wohlhabende Österreicher wären davon betroffen.
Dennoch rückte ÖVP-Finanzministerin Maria Fekter am Montag prompt zum Gegenangriff aus: Sie lehne eine Vermögenssteuer strikt ab: „Das ist eine ziemliche Nebelgranate der SPÖ.“
Kanzler will auch Steuer für die Großkonzerne
Der Kanzler wird heute aber noch einen Schritt weitergehen: Neben der Vermögenssteuer wird er auch ein Ende der Steuervorteile für Großkonzerne (Gruppenbesteuerung) fordern. Damit hängt der Koalitionssegen endgültig wieder schief.
Denn auch beim zweiten Thema Wehrpflicht hat Faymann die ÖVP so gereizt , dass noch vor dem Sommergespräch harte Kritik in Richtung Faymann kam.
ORF-Sommergespräche
werden zum Quoten-Flop
Während die ÖVP schäumt, kommen dem ORF die scharfen Ansagen des Kanzlers gelegen: Denn bisher überzeugten die Sommergespräche nur mit schwachen Quoten. Bei ÖVP-Chef Michael Spindelegger schauten nur 271.000 Österreicher zu. Josef Pröll lockte im Vorjahr noch 638.000 vor die TV-Bildschirme. Im ORF wird schon von Ingrid Thurnhers Ablöse als Anchorwoman der ORF-Sommergespräche gesprochen. 2012 soll ZIB2-Star Armin Wolf die Sendung völlig neu gestalten.