In der Pressestunde

Kanzler greift jetzt Tsipras an

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Jetzt reicht’s auch Werner Fayman. Er wirft Alexis Tsipras vor, in Panik zu handeln.

Werner Faymann galt unter den EU-Regierungschefs stets als einer, der einen guten Draht zu Alexis Tsipras hatte – und auch Verständnis für ihn. Die Betonung liegt auf „hatte“. Denn der Beschluss der Syriza-Partei, die EU mit einer Volksabstimmung zu schocken, lehnt auch Faymann ab. Am Sonntag griff der Kanzler seinen Athener Kollegen deshalb in der ORF-Pressestunde ungewöhnlich hart an: „Ich gehöre zu denen, die Brücken bauen, aber im Moment ist die Brücke nicht zu sehen“, sagte Faymann: „Die Aktion, das Volk abstimmen zu lassen, wurde in der Panik gesetzt.“

Appell
Faymann – der zuvor mit EU-Regierungschefs wie Kanzlerin Angela Merkel telefoniert hatte, appelliert: „Jetzt ist die Stunde, wo Tsipras sagen muss, ob er zurückkehren will. Die Tür ist bis Dienstag offen.“

Notkredite keine Lösung
Und er stellte klar: Die Notkredite der Europäischen Zentralbank im Ausmaß von 90 Milliarden Euro können „nicht auf Dauer funktionieren“. Tsipras müsse nun überlegen, wo er Geld herbekommt. Die Krisenlage treffe die Ärmsten, „die nicht wissen, mit welchem Geld sie einkaufen sollen“.

Faymann: "Trete 2016 bei Parteitag an und 2018 bei Wahl"

Keine Spur von Obmann-Debatte – Werner Faymann zeigte sich am Sonntag überzeugt, dass keiner in der Partei an seinem Sessel sägt: Auch die Koalition hält der Bundeskanzler für sicher. Hier die wichtigsten Passagen:

  • Faymann zur Koalition: „Ich spüre keine Strategie in der ÖVP, aus der Koalition auszutreten wie 2008 mit ‚Es reicht‘.“
  • Zu Mitterlehners Kanzler-Kritik: Eine eher abgehackte Stellungnahme: „Ich werde ihn nicht in mein Personenkomitee für meine Wiederwahl nehmen.“
  • Faymann zu Umfragen und wie lange er noch in der Politik bleiben wolle: „Ich kann nicht jedem Index nachlaufen. Ich lese es, nehme es zur Kenntnis. Entscheidend ist aber die Nationalratswahl, und bei dieser bin ich Erster gewesen. Auch 2018 will ich wieder SPÖ-Spitzenkandidat sein und 2016 beim Parteitag kandidieren.“
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