Ukraine

Kanzler nach Russen-Angriff auf Kinderklinik: "Werden Hilfe für Ukraine fortsetzen"

08.07.2024

Einen Tag vor dem NATO-Gipfel in Washington sind durch schwere Raketenangriffe auf die Ukraine mehr als 30 Menschen getötet worden. In der Hauptstadt Kiew wurden nach Behördenangaben mindestens 20 Menschen getötet und mehr als 60 weitere Menschen verletzt.  

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© apa
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Aus den Industriestädten Krywyj Rih und Dnipro im Süden der Ukraine wurden mindestens 11 Tote und gut 60 Verletzte gemeldet. Fassungslosigkeit löste in Kiew der Treffer auf ein großes Kinderkrankenhaus aus.

Keine Stellungnahme der Russen

Der UNO-Sicherheitsrat trifft sich Diplomaten zufolge am Dienstag zu dem russischen Angriff auf Kiew, bei dem auch ein Kinderkrankenhaus getroffen wurde. "Wir werden Russlands feigen und verwerflichen Angriff auf das Krankenhaus anprangern", erklärt die britische UNO-Botschafterin Barbara Woodward auf X. Der Antrag auf eine Sitzung wurde den Angaben zufolge von den USA, Großbritannien, Frankreich, Ecuador und Slowenien eingereicht. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt zunächst nicht vor. Russland hat im Sicherheitsrat ein Veto-Recht.

"Werden Hilfe für Ukraine fortsetzen"

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verurteilte den russischen Angriff auf ein Kinderkrankenhaus als "grausam und auf das Schärfste". "Er ist einer von vielen Belegen dafür, wie die Russische Föderation das Völkerrecht missachtet. Österreich wird die humanitäre Hilfe für die Ukraine selbstverständlich fortsetzen!", schrieb Nehammer auf X.

Über 40 Raketen 

Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilte, haben die russischen Streitkräfte über 40 Raketen auf etliche Städte im Land abgefeuert. Die Raketenangriffe ereigneten sich am helllichten Tag und nicht wie meist üblich in der Nacht. Der Angriff auf Kiew sei einer der schwersten in den zwei Jahren des Krieges gewesen, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko der Nachrichtenagentur Reuters. Allein in Kiew wurden den Behörden zufolge 17 Menschen getötet. 41 Menschen wurden verwundet, teilte die Militärverwaltung der Stadt auf Telegram mit.

Hunderte Anrainer halfen 

Selenskyj veröffentlichte im sozialen Netzwerk X ein kurzes Video, das zerstörte Krankenzimmer und Blutspuren auf dem Fußboden zeigte. Selenskyj sprach davon, dass Menschen verschüttet seien. "Alle helfen, die Trümmer zu beseitigen - Ärzte und andere Leute", schrieb er. Klitschko sprach von 16 Verletzten in dem Krankenhaus, darunter sieben Kindern. Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko zufolge wurden in dem Kinderkrankenhaus Abteilungen für Dialyse, Krebsbehandlung, Operationssäle und die Intensivstation beschädigt. Hunderte Anrainer halfen Rettungskräften, Trümmer zu räumen und nach Opfern zu suchen.

   

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