Der Grazer Diözesanbischof Kapellari geht davon aus, dass die Krise der katholischen Kirche überwunden wird, "wenn guter Wille da ist".
Dazu müsse der neue Linzer Weihbischof Gerhard Wagner ebenso beitragen wie die Dechanten von Linz, sagte er am Mittwoch im "ZiB 2"-Interview. Kapellari räumte ein, dass bei der Ernennung Wagners "einiges am Anfang schief gelaufen ist".
Keine Rücknahme der päpstlichen Entscheidung
Mit einer
Rücknahme der Entscheidung Papst Benedikts XVI. rechnet Kapellari nicht. Er
hält sich derzeit in Rom auf und hat nach einer Generalaudienz mit dem Papst
gesprochen. Dieser wisse von den Problemen - und er vertraue darauf, dass
"die Bischöfe Österreichs zusammenhalten und dass ihre Führungskompetenz
ausreichen wird, um die Probleme abzubauen".
Ein Geben und Nehmen
Kapellari geht davon aus, dass "wenn man
sich etwas Zeit gibt und das Augenmaß zurückgewinnen möchte, das auch
gelingen wird". Jetzt müsse Wagner seine Bischofskollegen um Vertrauen
bitten - und "es muss ihm auch Vertrauen gegeben werden", erinnerte
Kapellari daran, dass "Bischöfe zuletzt vom Papst ernannt" werden.
Angesichts der Aussagen Wagners und des Feldkircher Bischofs Elmar Fischer, dass Homosexualität heilbar sei, appellierte Kapellari dafür, "intelligent und sorgsam mit diesem Thema und den Menschen, die dahinter stehen", umzugehen.