Sollte er nicht EU-Kommissar werden, könnte er 2017 für VP antreten.
Eines ist bereits fix: Nach Auszählung der Wahlkarten – nur Oberösterreich fehlt noch – ist der schwarze Wahlsieger Othmar Karas auch Vorzugsstimmenkaiser. Der bisherige VP-EU-Fraktionsführer erhielt 80.413 Vorzugsstimmen. Zum Vergleich: Ex-ORF-Anchor und SP-Spitzenkandidat Eugen Freund erreichte nur 36.596 Vorzugsstimmen.
Wird Karas nun mit dem Top-Job EU-Kommissar belohnt? Nicht unbedingt: Die SPÖ lehnt ihn ab. Und auch Teile der ÖVP wollen lieber den bisherigen VP-EU-Kommissar Johannes Hahn neuerlich auf diesem Posten sehen. Laut VP-Insidern soll VP-Vizekanzler Michael Spindelegger Hahn bereits vor der Wahl den Job versprochen haben.
Karas könnte freilich dennoch vor einem gewaltigen Karrieresprung stehen: Sollte Jean-Claude Juncker neuer EU-Kommissionspräsident werden, könnte der unterlegene SPE-Spitzenkandidat Martin Schulz mit dem Job des EU-Außenministers entschädigt werden.
Karas: EU-Parlamentschef oder Hofburgkandidat
Dann könnte der in der EU beliebte Karas statt Schulz mächtiger EU-Parlamentspräsident werden.
VP-Kreise haben aber noch andere Karrierepläne für den Wahlgewinner Karas: Sie wollen ihn 2017 als schwarzen Präsidentschaftskandidaten ins Rennen um die Hofburg schicken.
Karas selbst – er ist mit einer Tochter des verstorbenen Bundespräsidenten Kurt Waldheim verheiratet – soll ebenfalls Interesse bekundet haben.
Isabelle Daniel