Der ORF-Stiftungsrat bestellte den 60-Jährigen mit 23 von 35 Stimmen.
TV-Chefredakteur Karl Amon (60) ist am Donnerstag vom ORF-Stiftungsrat mit breiter Mehrheit zum neuen ORF-Hörfunkdirektor bestellt worden. Amon erhielt 23 von 35 möglichen Stimmen und wurde von einer "Ampel-Koalition" von SPÖ (15), BZÖ (1) Grünen (1), zwei unabhängigen Betriebsräten sowie zwei weiteren unabhängigen Stiftungsräten gewählt. Dazu gesellten sich noch zwei bürgerliche Stiftungsräte. Die 12 Gegenstimmen kamen von ÖVP (10) und FPÖ (2).
Bei einer vorangegangen Abstimmung, darüber ob der Posten des Hörfunkdirektors überhaupt nachbesetzt werden soll, lautete das Ergebnis noch 21 zu 14 für die umgehende Nachbesetzung. Auch hier kamen die Stimmen gegen die Bestellung eines neuen Radiodirektors von ÖVP (12) und FPÖ/FPK (2). Zwei ÖVP-Vertreter schlossen sich in der Folge noch den Amon-Unterstützern an.
Die Nachbesetzung war notwendig geworden, weil der bisherige Radiodirektor Willy Mitsche krankheitsbedingt zurückgetreten war und Ende August aus seiner Funktion ausschied. Die Bestellung Amons bringt nun das Postenkarussell in der TV-Information weiter in Schwung. Die Funktionen des Fernseh-Chefredakteurs sowie jene der Info-Chefs von ORF 1 und ORF 2 müssen in den nächsten Wochen ausgeschrieben und nachbesetzt werden. Als aussichtsreichste Kandidaten für die Amon-Nachfolge werden derzeit "ZiB 2"-Anchorman Armin Wolf, Talk-Moderatorin Ingrid Thurnher, der stellvertretende Innenpolitik-Chef der Fernseh-Information, Fritz Dittlbacher, sowie Fernseh-Innenpolitik-Ressortleiter Hans Bürger gehandelt.