"Man sieht einen kontinuierlichen Aufwärtstrend", so die Familienministerin.
Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) ist angesichts der jüngsten Daten aus der Kindertagesheimstatistik optimistisch: "Es zeigt sich, dass der Ausbau voran geht und die Bemühungen greifen, aber auch, dass wir noch einen Weg haben in den nächsten vier Jahren." Die mit den Ländern ausverhandelte 15a-Vereinbarung werde noch einmal einen "Turbo" zünden, so die Ressortchefin am Freitag zur APA.
"Man sieht einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, das ist zu begrüßen und sehr positiv", es gebe allerdings noch Potenzial, erklärte Karmasin. Die Bund-Länder-Vereinbarung soll dazu beitragen, dass Lücken bei der Betreuung für Unter-Dreijährige geschlossen werden und das Barcelona-Ziel von 33 Prozent erreicht wird: "Mit dieser größten Ausbauoffensive werden wir es schaffen können, wenn die Länder und Gemeinden sich das Geld abholen und Engagement in diese Richtung zeigen."
Die Familienministerin geht davon aus, dass sich durch die Ausbauoffensive auch im Landeswesten etwas tut, denn die Unterschiede zwischen den Bundesländern bei den Schließtagen seien "ziemlich gravierend", räumte sie ein. Allerdings dürfe man nicht nur einen Parameter betrachten. Vorarlberg, bei den Schließtagen der negative Spitzenreiter, habe etwa einen "hervorragenden" Betreuungsschlüssel.
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hat sich durch die am Freitag veröffentlichte Kindertagesheimstatistik ebenfalls bestätigt gesehen. Es sei erfreulich, dass sich die Bundesländer bei den Schließtagen verbessert haben. Sie drängt aber in einer Aussendung darauf, diese Zahl weiter zu senken. Heinisch-Hosek verwies hier auf die Ausbauoffensive der Bundesregierung, wo über 300 Mio. Euro zur Verfügung stehen: "Nun sind die Länder gefordert, die Mittel auch rasch abzuholen und so den dringend nötigen Ausbau der Kinderbetreuung weiter voranzutreiben."
Die Grünen halten 29 Schließtage wie etwa in Tirol für eine "Zumutung" für die Familien. Familiensprecherin Daniela Musiol kritisierte hier auch den Bund, schließlich nutze dieser seine Einflussmöglichkeiten "zu wenig". In der kürzlich ausverhandelten 15a-Vereinbarung zum Ausbau der Kinderbetreuung habe der Bund außerdem einen "Rückschritt in punkto Schließtage gemacht", meinte Musiol.
"Frau in der Wirtschaft", die Vertretung der Unternehmerinnen in der Wirtschaftskammer Österreich, bekräftigte in einer Aussendung ihre Forderung, die Schließzeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen auf maximal drei Wochen pro Jahr zu reduzieren. Gleichzeitig sollten die Öffnungszeiten auf mindestens 50 Stunden pro Woche ausgeweitet werden. Noch größere Probleme ortet FiW bei den Schulkindern. Hier wird etwa eine Vereinheitlichung der schulautonomen Tage und die Kürzung der Sommerferien mit einer gleichzeitigen Einführung von Herbstferien gefordert.