Der Geschäftsmann soll hinter den Entführungsversuchen rund um Ex-Botschafter Rakhat Aliyev stehen. Ihm drohen 20 Jahre Haft.
Der Prozess wurde mit Spannung erwartet – könnte er doch etwas mehr Licht in die äußerst zwielichtige Staatsaffäre rund um den Ex-Botschafter Kasachstans, Rakhat Aliyev, bringen. Auf der Anklagebank: Ildar Achmetsafin, Geschäftsmann aus Aliyevs zentralasiatischer Heimat. Laut Firmenbuch ist der Mann spezialisiert auf Textilhandel – tatsächlich soll er als Geheimagent für Präsident Nursultan Nazarbayev tätig sein. Ihm wird der seltene Paragraf Übergabe an eine fremde Macht vorgeworfen – Strafandrohung: bis zu 20 Jahre Haft.
Kidnap-Versuch
Konkret geht es um einen Entführungsversuch 2008:
Drei Männer versuchten, den Ex-Geheimdienstchef Kasachstans und Mitstreiter
Aliyevs, Alnur Mussayev, in einen Kombi zu drängen. Mussayevs Chauffeur kam
zu Hilfe – die Täter flüchteten. Drahtzieher dieser Aktion (und womöglich
weiterer Kidnapping-Versuche) soll der nun angeklagte Achmetsafin sein. Der
Schwurprozess (Vorsitz: Thomas Schrammel) ist für drei Tage anberaumt.