ÖGB-Chef Wolfgang Katzian im oe24.TV-Interview über Wärmepaket, Regierung & Metaller.
oe24.TV: Sie fordern ein Wärme für den Winter-Paket – Wie soll das konkret aussehen?
Wolfgang Katzian: Was wir jetzt bekommen haben, ist eine Strompreisbremse, alle anderen Heizformen sind davon aber nicht betroffen. Viele Menschen können sich aber nicht aussuchen, dass sie mit Gas heizen müssen. Die werden diesen Winter so heizen müssen, teilweise steigen die monatlichen Kosten von 60 Euro auf über 400 Euro. Es braucht hier noch Unterstützung für alle mit Wärmepumpe, aber auch andere Heizformen, wir fordern von Anfang an auch einen Gaspreisdeckel. Danaben muss man auch an die Ursachen gehen.
oe24.TV: Haben Sie den Eindruck, dass die Regierung einem Gaspreisdeckel gegenüber willig ist?
Katzian: Darüber gibt es innerhalb der Regierung intensive Diskussionen. Klar ist aber, dass sie was machen müssen. Die Preis-Steigerungen sind nicht nur ein Problem der Ärmsten, wenn man das nicht löst, wird es für große gesellschaftliche Verwerfungen sorgen. Es braucht eine Trennung von Gas- und Strommarkt, sowie ein Aussetzen der Merit Order, das wäre auch eine inflationssenkende Maßnahme, das fehlt.
oe24.TV: Wie stark sind Gewerkschaft und Sozialpartner in Gespräche der Regierung dazu eingebunden?
Katzian: Wir sind immer wieder in Expertenrunden, die letzte größere im März. Bei den Gesprächen zu den Energie-Förderungen waren wir als Gewerkschaft gar nicht mehr involviert. Einbinden heißt auch, gemeinsame Lösungen zu finden. In Deutschland sind die Gewerkschafter deutlich stärker eingebunden als wir.
oe24.TV: Die Metaller-KV-Verhandlungen laufen - Wie stehen Sie dazu?
Katzian: Die Forderungsübergabe hat ja schon stattgefunden,wo unsere Eckpunkte sind, haben wir klar definiert. Ich gehe davon aus, dass es zügig weitergehen wird. Die Unternehmen haben sehr gut verdient, Boni und Dividenden ausgezahlt. Jetzt sind die Arbeiter dran.