Um die drohenden Ärzte-Streiks abzuwenden, treffen am Nachmittag ÖVP-Gesundheitsministerin Kdolsky und Ärztekammer-Präsident Dorner zusammen.
Um vor dem für 8. November angekündigten Ärztestreik noch eine Lösung zu finden, finden nun doch politische Gespräche statt. ÖVP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky empfängt dazu am Nachmittag Ärztekammerpräsident Walter Dorner. Vor der Unterredung zeigten sich beide Seiten im Ö1-"Mittagsjournal" wenig kompromissbereit.
Ärtze bestehen auf Autonomie
Dorner will bei den geplanten
Gesundheitszentren (vereinbart per 15a-Vereinbarung zwischen Bund und
Ländern) sicherstellen, dass die Mediziner weiterhin Kassenverträge und
Stellenpläne mit der Sozialversicherung ohne Einflussnahme von Bund und
Ländern aushandeln können.
Ärzte gegen noch mehr Arbeit
Zudem fordert Dorner die
Streichung einer "Nebenabrede" zum 15a-Vertrag, wonach
ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein Möglichkeiten für
verlängerte Dienste prüfen soll. Der Kammerpräsident findet, dass die
Ärzte mit den jetzt möglichen 72 Wochenstunden laut
Ärztearbeitszeitgesetz ohnehin genug arbeiten können.
Kdolsky bleibt uneinsichtig
Die Gesundheitsministerin will von
einem "Nachgeben" nichts wissen, ihrer Ansicht nach sind die
Ärzteforderungen in der Vereinbarung erfüllt. Zu den Gesundheitszentren hat
man eine Arbeitsgruppe eingerichtet, und auch bezüglich der Angst vor einem
Verlust der Mitsprache bei den Verträgen habe man eine Regelung gefunden.