Zwischen Doris Bures und Oberösterreich kommt es zu keiner Annäherung.
Linz braucht eine Verkehrslösung - das ist für Doris Bures unbestritten. Im aktuellen Zeit- und Kostenrahmen kann der Westring jedoch nicht realisiert werden - auch das ist für die Verkehrsministerin unbestritten. Um eine Lösung zu finden, fand Mittwoch Abend ein Treffen zwischen Doris Bures, Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer, Landeshauptmannstellvertreter Josef Ackerl, dem Linzer Bürgermeister Franz Dobusch, Verkehrslandesrat Franz Hiesl und dem Linzer Stadtrat Mayr statt. Es kam zu keiner Annäherung der Standpunkte beider Seiten.
Bures: Autobahn zu teuer
"Wenn überall gespart wird und darüber gesprochen wird, Sozialleistungen zurückzunehmen, muss es auch zumutbar sein, bei Straßenprojekten über Einsparungen nachzudenken", wies die Ministerin darauf hin, dass angesichts der wirtschaftlich schwierigen Situation kein Weg an Einsparungen vorbeiführe.
Anstatt einer Autobahn, die 527 Millionen Euro kosten würde, könne man eine Landesstraße um 200 Millionen bauen und zwei Drittel der Kosten einsparen. Der Bund würde die Hälfte der Kosten zuschießen, so das Angebot der Verkehrsministerin.
Die Oberösterreicher hingegen beharrten auf dem Bau der A26, schließlich habe Werner Faymann dies als Infrastrukturminister im Jahr 2008 zugesagt. Pühringer verlangt nach wie vor ein Gespräch mit dem Kanzler; eine von Bures vorgeschlagene Arbeitsgruppe lehnte der Landeshauptmann ab. Denn das bedeute ein neues Projekt, ein "Zurück an den Start" und einen Zeitverlust von fünf bis zehn Jahren. Das sei "unakzeptabel". Nicht Oberösterreich, sondern die Asfinag habe das vorliegende Projekt entwickelt und so groß gemacht.
Mehrere Ansatzpunkte
Dennoch zeigte sich die Ministerin nach dem heutigen Gespräch zuversichtlich, dass es eine gemeinsame, kostengünstigere Lösung geben könne. Man solle sich dazu zwei, drei Monate Zeit nehmen.