Der SPÖ-Chef sorgte mit einem Satz für Verwirrung bei einigen Twitter-Usern.
Am Montag nahm Christian Kern (SPÖ) als vierter Parteichef bei den ORF-Moderatoren Nadja Bernhard und Hans Bürger in der Wachau Platz.
Christian Kern erklärt, was Kurz besser macht: „Er hat bei der Wahl besser abgeschnitten, das steht fest. Sein Wahlkampf war besser, aber die Politik besteht ja nicht nur aus Überschriften. Ich stelle aber fest, dass diese Regierung sich das anders vorgestellt hat.“
… über Freiwilligkeit bei 12- Stunden-Tag: „Das ist ein gravierender Unsinn mit Verlaub. Es braucht Mitspracherecht für den Betriebsrat. Die Regierung lässt hier viele Fragen offen.“
… über SP-internen Streit zu Parteiprogramm: „Was Doskozil gesagt hat, unterstreichen eh alle in der SPÖ. Wir wollen keine grün-linke Fundi-Politik. Da wären wir ja plemplem, wenn wir eine Partei nachahmen, die den Einzug ins Parlament nicht geschafft hat.“
… über sein Aufreger-Interview in der „Welt“: „Diese Regierung nimmt Demokratie nicht gebührend ernst. Natürlich besteht sie nicht aus Nazis. Aber irgendwo kommt der Punkt, wo man die Spirale nicht mehr stoppen kann, die man in Gang bringt, wenn man ständig Sündenböcke sucht. Wir erleben das in Chemnitz.“
Wirbel um "Mädchenpensionat"-Sager
Ein Sager blieb vielen aber besonders im Ohr. Nachdem Kern zu seiner Kritik am Sprachstil der neuen Regierung und zur ein oder anderen eigenen Wortwahl befragt wurde, holte er zu einem Vergleich aus, der nun einigen sauer aufstößt. "Politik ist kein Mädchenpensionat", sagte der SPÖ-Chef. Der offizielle Twitter-Account der SPÖ hat dieses Zitat sogar kurzzeitig gepostet, ehe es wieder von der Seite gelöscht wurde. In Zeiten der #metoo-Kampagne und nach dem Sexismus-Skandal, sowie dem daraus resultierenden ÖVP-Rausschmiss von Efgani Dönmez halten viele User die Wortwahl des Ex-Kanzlers für ungünstig. Allerdings zeigte sich Kern später wieder versöhnlich und meinte beispielsweise, dass er eine Frau an der SPÖ für "plausibel und notwendig" halte.
"Also ich glaub ja dass es in einem Mädchenpensionat viel ärger zugeht. Aber zuerst müssten wir in die 50er zurückreisen", schreibt eine Userin. Ein anderer fragt sich gar: "Was ist das bitte für eine dumme Aussage!?"
Da die SPÖ den Tweet mittlerweile gelöscht hat, hier nochmal die Frage: Was will uns Christian Kern damit sagen? #orfsg18 pic.twitter.com/jkQKl6Msb1
— Robert Willacker (@RWillacker) September 3, 2018
Kern: „Die Politik ist kein Mädchenpensionat“
— Raffaela (@DieRaffa) September 3, 2018
Hä? #orfsg18
Also ich glaub ja dass es in einem Mädchenpensionat viel ärger zugeht. Aber zuerst müssten wir in die 50er zurückreisen ???? #orfsg18
— Birgit Riegler (@Birgit_Riegler) September 3, 2018
„Die Politik ist kein Mädchenpensionat“ - was ist bitte das für eine dumme Aussage!? #orfsg18
— Johannes Gasser (@derGasser) September 3, 2018
Was hat @KernChri gegen Mädchenpensionate? Irgendwie sexistisch. Rücktritt? @SPOE_at #orfsg18
— Florian Altendorfer (@FloAltendorfer) September 3, 2018
„Die Politik ist kein Mädchenpensionat“ ist jetzt auch nicht ganz 2018. ???? #orfsg18
— Dennis Beck (@DennisBeck_w) September 3, 2018
„Politik ist kein Mädchenpensionat“ im #orfsg18 nehm ich Kern schon übel. Weil abgesehen vom sexistischen Charakter dieser Aussage - er hat offenbar keine Ahnung, wie es in solchen Heimen zugeht.
— Johanna Schönberger (@Jo_Schoen) September 3, 2018