Die Chaostage an den Universitäten gehen weiter: Jetzt ist klar, dass bei der Medizin massenweise Studenten abgewiesen werden müssen.
Kommenden Freitag geht eine bisher nie dagewesene Massenprüfung über die Bühne: An den Universitätsstandorten Wien, Graz und Innsbruck kämpfen 10.434 Bewerber – ein absoluter Rekord – in einer knallharten Auslese um insgesamt 1.500 Plätze für Medizinstudien.
In Wien (6.017 Kandidaten), von denen nur 3.955 aus Österreich stammen, wird dafür neben dem Austria Center Vienna auch die Messe angemietet. Nur 740 Studienplätze stehen hier zur Verfügung.
Innsbruck: Mehrheit der Bewerber sind Ausländer
In der
Grazer Stadthalle kämpfen 1.763 Interessierte in der Messehalle um ganze 360
Plätze, in Innsbruck, wo neben der Messe auch die Olympia World angemietet
wurde, wollen 2.681 Menschen, davon 1.764 Ausländer, studieren. Hier sind im
Wettlauf um die rund 400 Studienplätze die 889 Österreicher erstmals die
Minderheit.
Wirtschafts-Uni: Notwehr gegen Studenten-Flut
Noch dramatischer
ist die Situation an der Wiener Wirtschaftsuniversität: Kommende Woche will
Rektor Christoph Badelt einen Aktionsplan mit Notwehrmaßnahmen präsentieren
– ihm wurde die Möglichkeit der Aufnahmetests verweigert, obwohl er bei
1.300 Studienplätzen jährlich einen Ansturm von rund 7.000 Studenten
erwartet. Kernpunkt ist eine verkürzte „Studieneingangsphase“. Im Klartext:
Badelt will eine verschärfte Selektion von Studienanfängern, die wohl mit
einer Knockout-Prüfung enden wird – auch wenn er das per Gesetz so nicht
nennen darf.
Die Vorsitzenden der Uni-Senate appellierten jetzt an Wissenschaftsministerin Beatrix Karl, die Budgetsparpläne nicht wie geplant umzusetzen.