WKStA bestätigte

Kein Zusammenhang zwischen Ibiza-Video & Schredder-Affäre

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Die Staatsanwaltschaft Wien wird nun überprüfen, ob abseits der Causa Ibiza strafrechtliche Delikte durch das Zerstören der Festplatten erfüllt wurden.

Wien. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat bei ihren Ermittlungen keinen Zusammenhang zwischen der Schredder-Affäre in der ÖVP und dem Ibiza-Video, das die FPÖ-Spitzenpolitiker Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus zu Fall brachte, gefunden. Das berichtete "Die Presse" am Montag unter Berufung auf einen Sprecher der Behörde.
 
Das Verfahren wurde allerdings nicht eingestellt, hieß es weiter. Die Staatsanwaltschaft Wien wird nun überprüfen, ob abseits der Causa Ibiza strafrechtliche Delikte durch das Zerstören der Festplatten erfüllt wurden.
 
 

Ibiza-Video: Drahtzieher war Polizei-Spitzel

 
Das Ibiza-Video ist nach wie vor Aufregerthema Nummer 1 im Land. Vor allem geht es hier um die Drahtzieher und Hintermänner, die Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und den ehemaligen blauen Klubobmann Johann Gudenus auf Ibiza in die fatale Video-Falle lockten. Zu den Hintermännern rund um eine Sicherheitsfirma enthüllt das Onlinemedium Fass ohne Boden jetzt neue Details.

12.000 Dateien aus Umfeld der Ibiza-Hintermänner

  • Dokumente. So hat Fass ohne Boden ein Konvolut von 12.000 Dateien aus dem direkten ­Umfeld der Ibiza-Hintermänner erhalten – darunter Dokumente, die eine langjährige Zusammenarbeit der durch die Ibiza-Affäre in die Schlagzeilen geratenen Detektive mit u. a. dem Bundeskriminalamt, dem Landeskriminalamt Salzburg und der Finanzpolizei aufzeigen. Es geht u. a. um Projektberichte und -angebote der privaten Sicherheitsfirma „Die Gruppe Sicherheit“ über verdeckte Ermittlungen.

Sicherheitsfirma als Drehscheibe der Operationen

  • Detektive. Bei der – inzwischen insolventen – „Gruppe Sicherheit“ („The Group“) handelt es sich um eine Firma des Detektivs Sascha W., für den auch der mutmaßlich in das Ibiza-Video involvierte Detektiv H. einst arbeitete. Die beiden gründeten später gemeinsam in München die Firma Konsic, auf deren Website als Kunden u. a. BKA und BMI genannt wurden. Das verschwand dann wieder von der Website, inzwischen ist sie komplett offline.

Zusammenarbeit mit den Behörden bei Ermittlungen

  • Kontakte. Seitens der Sicherheitsfirma wurde Detektiv H. laut Fass ohne Boden insbesondere beim „Projekt Mezzo“ im Jahr 2013 eingesetzt: ein Auftrag eines internationalen Tabakkonzerns gegen Zigarettenschmuggel. Hierbei kam es etwa bei verdeckten Ob­servationen zu regelmäßigen Kontakten mit u. a. der Finanzpolizei, beispielsweise für die Identifizierung von Verdächtigen auf Fotos. Dass im Rahmen solcher Operationen teils Undercover-Leute mit Vorstrafen im Einsatz waren und sich mit der Polizei austauschten, wurde seitens der Behörden offenbar nicht thematisiert.

Innenminister verneint Aufträge an Security-Firma

  • Anfrage. Innenminister Wolfgang Peschorn sagte in ­einer Anfragebeantwortung zu Gerüchten, dass es Aufträge von BKA und BVT an die Security-Firma der Ibiza-Hintermänner gegeben habe, dass dem BMI dazu keine Informa­tionen vorlägen. Die Frage, ob vom BMI je mit der Firma Konsic kooperiert wurde, beantworte er klar mit Nein.

Berichte der Sicherheitsfirma

Kein Zusammenhang zwischen Ibiza-Video & Schredder-Affäre
© oe24

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