Paketbomben
Keine erhöhten Kontrollen in Österreich
31.10.2010
Ministerium erklärt, dass es keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen gibt.
Nach den vereitelten Anschlägen mit Paketbomben in den USA gibt es für die österreichischen Behörden "keine Veranlassung, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu treffen". Wie Innenministeriums-Sprecher Rudolf Gollia am Sonntag erklärte, habe Österreich auf seinen internationalen Flughäfen ohnehin "ein sehr hohes Niveau bei den Kontrollen, auch bei der Großgepäckskontrolle". Außerdem gebe es hierzulande "keinen derartigen Großumschlagplatz wie in Deutschland mit dem Flughafen Köln".
Deutschland reagiert
Die Regierung in Deutschland hatte am Samstag angeordnet, vorläufig kein Frachtgut aus dem Jemen ins Land zu lassen. Ähnliche Maßnahmen wurden in Frankreich und Großbritannien durchgeführt. Zudem sollen in Deutschland alle bisher eingetroffenen Frachtstücke lückenlos kontrolliert werden. Die Aufforderung gilt nicht nur für Luftpostsendungen, sondern auch für Fracht, die auf der Straße oder Schiene weitertransportiert werde.
Sprengstoff in Deutschland
Deutschlands Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hat unterdessen offiziell bestätigt, dass eines der von Terroristen im Jemen aufgegeben Sprengstoffpäckchen für die USA in Deutschland umgeladen wurde. Die deutschen Sicherheitsbehörden seien von einem befreundeten Geheimdienst in der Nacht zum Freitag informiert worden, hätten das Paket aber nicht mehr stoppen können, sagte der CDU-Politiker am Sonntag in Dresden. "Wir nehmen den Vorgang ernst, auch wenn Deutschland wohl nicht Anschlagsziel war", fügte er hinzu.
In Österreich werde jedes Frachtstück einem "Röntgen" und einem "Wischtest" unterzogen, stellte Gollia am Sonntag klar. Bei dem Test soll festgestellt werden, "ob sich in dem Paket sprengstoffverdächtiges Material befindet". Ein Gefahrenpotenzial wie in Deutschland sei aber nicht gegeben. Dort sei beispielsweise der Flughafen Köln/Bonn ein großer Warenumschlagsplatz. "In Köln wird von Unternehmen wie UPS viel umgeschlagen und auf die Welt verteilt." Einen vergleichbaren Flughafen für Frachtgüter gebe es in Österreich aber nicht.