Innsbruck

Keine Gnade für 
Kirchen-Rebellin

23.05.2014

Kardinal Schönborn unterstützt den Rauswurf der Tiroler Kirchenrebellin.

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Wenn es um „Amtsanmaßung“ geht, kennt die katholische Kirche keinen Spaß. Wie ÖSTERREICH berichtete, hat das Diözesangericht die Tiroler Religionslehrerin Martha Heizer samt Ehemann exkommuniziert: Die Chefin der Plattform „Wir sind Kirche“ hatte Eucharistiefeiern daheim abgehalten – sich also praktisch das Amt des Priesters angemaßt.

Kardinal: »Ein Schritt hinaus aus der Kirche«

Kardinal Christoph Schönborn findet den Rauswurf der Rebellin richtig: „Wenn jemand in einem so zentralen Punkt wie der Eucharistie einen Sonderweg geht (...), ist das ein schwerwiegender Schritt hinaus aus der Gemeinschaft der Kirche.“ Heizer könne in die Kirche zurückkehren – wenn sie ihre privaten Feiern beendet. Schönborn: „Die Tür ist offen.“

Genau das will Heizer aber keinesfalls tun: In ÖSTERREICH sagt die Tirolerin: „Ich kämpfe ja schon seit mittlerweile 30 Jahren, dass sich in der Kirche etwas ändert. Mit den privaten Eucharistiefeiern wollten wir die Kirche konfrontieren, dass sie mal darüber reden soll. Was sie nun ja eigentlich wieder nicht tut – sondern gleich straft.“
Die Kirche schaltet trotz des neuen Papstes Franziskus auf hart – was Kirchenrebell Helmut Schüller bedauert: „Heutzutage ist so etwas nicht mehr nötig.“

Schüller: »Es ist nicht notwendig, dass Kirche so scharf reagiert«
ÖSTERREICH: Was sagen Sie zum Rauswurf von Martha Heizer aus der Kirche?
Helmut Schüller: Ich finde, es ist heutzutage nicht mehr notwendig, dass die Kirche mit solcher Schärfe gegen Gläubige auffährt. Das Ehepaar Heizer macht seit Jahren die Eucharistiefeiern. Anfangs war ja auch ein Priester dabei. Ich sehe also wirklich keinen Grund, hier mit dieser Härte einzuschreiten.

ÖSTERREICH: Es geht aber auch darum, dass die Kirche gegen ein Frauenpriestertum vorgeht. Ist das so gesehen ein Rückschlag für Ihre Pfarrer-Bewegung?
Helmut Schüller: Ja, natürlich ist das ein Rückschlag. Wir als Pfarrerinitiative bemühen uns ja, unsere Forderungen – wie den Wegfall des Zölibats, verheiratete Männer und Frauen als Priester – in der Weltkirche durchzusetzen: Die Heizers sind offenbar einen anderen Weg gegangen und haben es im Kleinen versucht.

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