Laut Hauptverband
Keine höheren Kassenbeiträge
15.05.2008
Hauptverbandschef Laminger verspricht, dass die Sozialversicherungsbeiträge10 Jahre lang nicht mehr erhöht werden.
Sollten sich die Krankenkassen nicht an die wirtschaftlichen Vorgaben des Hauptverbandes halten, seien künftig auch personelle Konsequenzen möglich, sagte Laminger. Er geht davon aus, dass es bei Umsetzung der Reformmaßnahmen in den nächsten zehn Jahren keine Anhebung von Sozialversicherungs-Beiträgen und Selbstbehalten mehr braucht: "Wenn wir mit dem System wertbewusst umgehen, dann, würde ich meinen, müssten wir auch zehn Jahre lang auskommen."
Ärztehonorare angleichen
Der Hauptverband der
Sozialversicherungen soll ja künftig mehr Einfluss auf die einzelnen
Krankenkassen erhalten. Er will die je nach Bundesland unterschiedlichen
Ärzte-Honorare angleichen. "Die Menschen werden das spüren, dass
sie nicht mehr, wie es heute vorkommt, sagen: Ich krieg in Wien etwas, was
ich in Oberösterreich nicht bekomme", sagte Hauptverbands-Vorstand
Erich Laminger am Donnerstag im Ö1-Mittagsjournal.
Rumoren in der SPÖ
Nachdem am Mittwoch die ersten
ÖVP-Abgeordneten damit gedroht haben, der Gesundheitsreform im Nationalrat
nicht zuzustimmen, rumorte es jetzt auch in der SPÖ. Aus den Reihen der
Schwarzen hatten Gesundheitssprecher Erwin Rasinger und die 30
ÖAAB-Mandatare ihren Sanctus in Frage gestellt, jetzt regt sich der Unmut im
roten Parlamentsklub.
Keck kommt mit Gegenstimme
Der SPÖ-Gewerkschafter und
Nationalratsabgeordnete Dietmar Keck wird dem Reformpaket nicht zustimmen.
Sein Grund ist die geplante Aufwertung der Wirtschaftskammer in der
Sozialversicherung. "Ich bin nicht einverstanden, dass die
Selbstverwaltung zugunsten der Arbeitgeber aufgegeben wird",
argumentiert Keck.
Linzer Rote stimmen dagegen
Überhaupt formiert sich in der
Linzer SPÖ der Widerstand. Der Parteivorstand hat den vier Abgeordneten die
Ablehnung der Reformpläne empfohlen. Aus Linz stammen
Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, Bettina Stadlbauer, Sonja Ablinger
und Dietmar Keck. Sie wenden sich vor allem gegen die Holdinglösung für den
Hauptverband, weil sie zwangsläufig Verschlechterungen bei den Leistungen
für die Patienten erwarten. Die Linzer rechnen nicht damit, dass sich für
diese Lösung die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament finden wird.
Salzburger Ärzte sind empört
Die Salzburger
Ärztekammer macht sich auch gegen den Gesetzesentwurf stark. Die Mediziner
befürchten ein Mehrklassensystem, das unweigerlich auf Kosten der Patienten
geht. Weiters zieht die Reform Privatisierungsschritte nach sich, glauben
die Ärzte. Auch die Aut Idem-Regel lehnen sie ab. Den Salzburgern zufolge
können sich nämlich zwei verschiedene Generika völlig unterschiedlich auf
den Körper auswirken.