Die Grünen werfen der FPÖ vor, mit dem Verhindern von Aufklärung Hass zu schüren.
Die Wiener FPÖ tritt für ein Gesetz ein, das "zu Homosexualität anspornende Informationen für Minderjährige" verbietet. Dem Vorbild litauischer Pläne folgend müsse auch in Österreich die "verherrlichende Darstellung von Homosexualität in Kinderbüchern und die dadurch vorangetriebene Zerstörung der Familie" verboten werden, forderte Klubobmann Eduard Schock. Am selben Tag präsentierte der Verein "Courage" und die Stadt eine neue, speziell auf Jugendliche zugeschnittene Plakatkampagne gegen Homophobie.
Kritik an Kindertheaterstück
Schock verwies in seiner
Aussendung auch auf die Aufführung des - auf dem gleichnamigen Kinderbuch
basierenden - Theaterstücks "König und König" im Frühjahr 2008, das die FPÖ
bereits damals heftig kritisiert hatte. Das Stück, das im Wiener
Museumsquartier zu sehen war, handelt von der Liebe zwischen zwei männlichen
Thronfolgern. Dadurch werde suggeriert, dass Homosexualität schick und
förderungswürdig sei, befand der Klubobmann heute. "Statt sich ständig damit
zu beschäftigen, wie man Kindern Homosexualität schmackhaft machen kann,
sollte man sich lieber wieder mit wichtigeren Dingen - nämlich mit dem
Schutz unserer Kinder vor sexueller Ausbeutung und der Förderung der
Familien auseinandersetzen", so sein Appell.
Grüne entsetzt
"Entsetzt" über den "verantwortungslosen
FPÖ-Sager" reagierte der Grüne Gemeinderat Marco Schreuder. Er warf den
Freiheitlichen vor, "mit solchen Aussagen die erwiesenermaßen hohe
Suizidrate unter Jugendlichen in einer Coming-out Phase mitzuverantworten".
Er, Schock, nehme lieber das Leid Jugendlicher in Kauf, als offene Gespräche
über Sexualität zu ermöglichen, beklagte sich Schreuder.
FPÖ schürt Hass
Die FPÖ beweise damit, dass es ihr nur
um das Schüren von Ängsten und Hass gehe und sie dabei über Leichen gehe,
fand der Grün-Mandatar scharfe Worte. Viele internationale Studien hätten
bewiesen, wie wichtig es sei, dass über Homosexualität, Bisexualität und
Transsexualität schon in der Schule aufgeklärt werde.