Mittelmeerroute vor Schließung?

Kern gegen Kurz: "Populistischer Vollholler"

16.06.2017

Kurz bekräftigt Forderung nach Schließung der Mittelmeerroute.

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© Reuters/Getty Images/Fotomontage
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Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat seine Forderung nach einer Schließung der Mittelmeerroute für Flüchtlinge bekräftigt. "Ich bleibe dabei, die Schließung der Mittelmeer-Italien-Route ist der einzige Weg, um das Sterben im Mittelmeer zu beenden und unsere Grenzen zu schützen", betonte er am Freitag auf Facebook.

 


Zuvor hatte die "Presse" berichtet, Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) habe die Forderung als "populistischen Vollholler" bezeichnet. Dies sei eine reine Ankündigungspolitik ohne konkrete Vorstellungen, so Kern demnach. Das Bundeskanzleramt wollte auf Nachfrage der APA keinen offiziellen Kommentar zu dem Bericht abgeben.

68.000 Ankünfte seit Jahresbeginn
Bei Rettungsaktionen im Mittelmeer sind seit Donnerstag über 3.000 Flüchtende in Sicherheit gebracht worden. Allein am Freitag wurden rund 2.000 Migranten bei 18 Rettungseinsätzen gerettet, berichtete die italienische Küstenwache. Die Migranten befanden sich an Bord von 15 Schlauchbooten und drei Schiffen. Am Donnerstag waren 1.050 Flüchtende in Sicherheit gebracht worden.

Die Zahl der Flüchtlinge, die seit Anfang 2017 über das Mittelmeer nach Italien gekommen sind, ist gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 stark angestiegen. Circa 68.000 Migranten erreichten die italienische Küste seit Jahresbeginn, das sind 17 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016, wie das Innenministerium in Rom mitteilte. Die meisten 2017 eingetroffenen Migranten stammen aus Nigeria, Bangladesch, Guinea, Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) und Gambia. Italien versorgt derzeit etwa 180.000 Flüchtlinge in Hotspots und anderen Einrichtungen.


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