Beim Westbalkangipfel in Triest rangen Kern, Merkel und Co. um Rezepte gegen Asylkrise.
„Wir werden nicht alle Flüchtlinge aufnehmen können“, sagte Italiens Premier Paolo Gentiloni gestern, bevor er Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, SP-Kanzler Christian Kern sowie die Staats- und Regierungschefs aus Serbien, Mazedonien, Bosnien, Montenegro, Albanien und Kosovo zur Westbalkankonferenz in Triest begrüßte.
In Triest sollte den Westbalkanländern beim Wiederaufbau geholfen werden. Aber es drehte sich alles um die Flüchtlingskrise und die Mittelmeerroute. Die Angst vor einem neuen Flüchtlingsstrom scheint groß.
Mehr Geld für Afrika, um Migration zu drosseln
Kern legte einen Sieben-Punkte-Plan (bis 2020) vor:
- Asylverfahrenszentren in Westafrika, etwa in Niger.
- Ein Marshallplan für Nordafrika in Milliardenhöhe, um die Fluchtgründe zu minimieren.
-Eine Grenzschutzmission der EU, um ihre Außengrenzen besser zu schützen.
- Informationskampagnen bei Migranten und Kampf gegen Schlepper.
-Einen EU-Asylbeauftragten.
-gerechte Aufteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU. „Trittbrettfahrer und Europafeinde können wir uns nicht leisten“, so Kern.
-Kern will verstärkte Rückführungen bei abgelehnten Asylverfahren.
Gestern Abend sollten Kern und Kurz dann mit ihren Amtskollegen gemeinsam in Triest essen.
Isabelle Daniel