SPÖ-Chef Christian Kern zieht aus der Graz-Wahl die Erkenntnis, dass es für seine Partei keine Limits nach unten gibt. Gleiches gelte aber auch in die andere Richtung, meinte er nach einem Arbeitsgespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen gegenüber Journalisten.
Der Kanzler erinnerte daran, dass die SPÖ zu Zeiten von Landeshauptmann Franz Voves in Graz noch die stärkste Kraft gewesen sei. Er sehe daher viel Potenzial, wobei es freilich für die gesamte SPÖ einen Erneuerungsprozess brauche.
Dass der von ihm präsentierte "Plan A" Schuld am schwachen Abschneiden der Grazer Sozialdemokraten gewesen sein könnte, glaubt Kern nicht: "Auf diesen Zusammenhang wäre ich nicht gekommen." Spitzenkandidat Michael Ehmann attestierte der Kanzler, dass dieser einen schwierigen Kampf "sehr formidabel" geführt habe. Eine ausdrückliche Gratulation Kerns gab es für den Wahlsieger, Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP).