FPÖ-Chef sieht die Neutralität gefährdet und übte heftige Kritik an den anderen Parteien
Via Facebook meldete sich FPÖ-Chef Herbert Kickl mit seiner Rede zum Nationalfeiertag. Rund zehn Minuten lang schwor sich Kickl auf die immerwährende Neutralität ein und forderte, diesen Weg wieder einzuschlagen. "Und so, wie die immerwährende Neutralität unser Österreich in der Vergangenheit sicher und friedensbringend durch eine Welt voller Konflikte geführt hat, so bin ich davon überzeugt, dass sie an dieser Kraft auch in der Gegenwart und für die Zukunft nichts eingebüßt hat - ganz im Gegenteil. Was auch immer uns andere einreden wollen: Die Neutralität ist die Zukunft, sie ist eine riesengroße Chance, die ein kleines Land wie unseres hat. Sie hat nicht ausgedient, sie hat uns gut gedient und wird es weiter tun, wenn wir sie beleben. Es braucht mehr Neutrale und nicht weniger", so Kickl.
Auch der Ausgang der Nationalratswahl war für Kickl in seiner Brandrede natürlich Thema. "Mehr als 1,4 Millionen Menschen haben mit ihrer Stimme am 29. September genau diese Richtungsentscheidung getroffen und die FPÖ erstmals zur stimmenstärksten Partei bei einer Nationalratswahl gemacht - in der Hoffnung auf fünf gute Jahre. Jenen politischen Kräften, die andere Interessen über jene der Österreicher stellen, welche die immerwährende Neutralität einmal als aufgezwungen, ein anderes Mal als veraltet sehen und sie auf einen ganz engen rein militärisches Kern eingeschrumpft haben und auch den nicht halten, wurde von den Wählern die Rechnung auch dafür mit historischen Niederlagen präsentiert. Die Wahlverlierer machen jetzt aber nicht das, was ein Gebot der Vernunft wäre, nämlich umzudenken und ihre Fehler zu korrigieren, sondern sie meinen, die Wähler hätten sich geirrt. Sie wollen dem Wählerwillen nicht folgen, sondern ihn sich durch teils abenteuerliche Verrenkungen so zurechtbiegen, dass aus Verlierern Sieger werden.", teilt Kickl gegen die anderen Parteien aus.
Zum Schluss betont Kickl noch einmal, dass die FPÖ weiterhin zu Verhandlungen bereit wäre. "Angesichts der großen Herausforderungen, von der illegalen Masseneinwanderung über die Teuerung bis hin zu Angriffen auf unsere Neutralität sowie Souveränität und der dramatischen wirtschaftlichen Lage braucht Österreich eine stabile politische Führung, die von dem Willen beseelt ist, diese Herausforderungen gemeinsam im engen Schulterschluss mit der Bevölkerung zu meistern. Wir sind dazu bereit und deshalb bleibt unsere Hand für Verhandlungen ausgestreckt."