FPÖ-Chef Kickl hielt Rede

44.000 bei Corona-Demo in Wiener City

10.12.2021

Kickl sieht Bevölkerung durch Regierung "verarscht" 

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Wien. Am Samstag haben in der Wiener Innenstadt wieder Gegner der Corona-Maßnahmen protestiert. Laut aktuellen Polizeiangaben etwa 44.000 Teilnehmer tummelten sich rund um die Kundgebung am Heldenplatz, zu der auch die FPÖ aufgerufen hatte. FPÖ-Chef Herbert Kickl wetterte dort gegen die Politik der Regierung und verzichtete dabei nicht auf Kraftausdrücke. 

© APA/FLORIAN WIESER

 

"Regierung geht vor die Hunde"

Manche hätten noch nicht begriffen, dass sie von einer Regierung "verarscht" und in den "Hintern getreten" würden, da man ihnen eine Karikatur von Freiheit für die echte Freiheit anbiete, kritisierte er Lockdown und Impfpflicht. Man würde, so beteuerte er, auch für jene kämpfen, die das doch nicht "gneißen" würden: "Das ist unsere Form der Solidarität."

Kickl zeigte sich überzeugt, dass es jeden Tag mehr würden, die gegen die Maßnahmen auftreten würden. Dies werde noch so lange dauern, bis die Regierung "vor die Hunde" gehe: "Wir alle können dazu einen Beitrag leisten." Neben Kickl ergriffen auch andere FPÖ-Vertreter sowie umtriebige Maßnahmengegner wie Martin Rutter das Wort. Anschließend war ein Protestmarsch am Ring angesetzt.

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Nein zum Impfzwang

Die Szenerie am Heldenplatz entsprach dem inzwischen gewohnten Bild. Zahlreiche Slogans auf den Transparenten, Tafeln oder Aufklebern widmeten sich der - von den Teilnehmern sichtlich rigoros abgelehnten - Impfpflicht. "Nein zum Impfzwang" war vermutlich am häufigsten zu lesen. Auch die Forderung "Hände weg von unseren Kindern" war sehr präsent.

© APA/FLORIAN WIESER (Archivbild)

Auf zahlreichen Tafeln und Stickern wurde auch der Rücktritt der Regierung urgiert. Nachdem es sich auch um eine FPÖ-Kundgebung handelte, waren naturgemäß auch Werbemittel der Freiheitlichen präsent. Geschwenkt wurden weiters rot-weiß-rote Fahnen genauso wie jene der Bundesländer. Auch an den verschiedenen Dialekten in der Schar der Demonstranten war zu erkennen, dass zahlreiche Teilnehmer aus anderen Landesteilen angereist waren.

Mit Trillerpfeifen und Trommeln machte man auch akustisch auf das Anliegen aufmerksam. Skandiert wurde zudem wiederholt "Wir sind das Volk". Auch eine "neue Hymne für die Freiheit" erschallte aus den Lautsprechern.

Einmal mehr wurde die Masken-Tragepflicht weitgehend ignoriert. Zwar gab es Durchsagen der Polizei, in denen auf die Gesetzeslage verwiesen wurde, eingehalten wurden die rechtlichen Bestimmungen von vielen Personen aber nur, wenn Exekutivbeamte in der Nähe waren. Sobald die Polizei nicht mehr zu sehen war, wurde die Maske oft wieder eingesteckt. Eine Rednerin - sie wurde als nun nicht mehr praktizierende Ärztin vorgestellt - verhöhnte die Schutzmaßnahme ganz offen. Man gehöre nicht zu den "Filtertütengläubigen". "Gebt's den Fetzen weg", empfahl sie den Kundgebungs-Teilnehmern.

Mehre Zwischenfälle

Laut Polizei wurden Anzeigen wegen der Verwendung von Pyrotechnik und der Missachtung der Maskenpflicht gelegt. Zudem wurde von zwei Festnahmen aufgrund des Verbotsgesetzes bzw. aufgrund eines mutmaßlichen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt berichtet. Während des auf die Standkundgebung folgenden Protestzuges um den Ring wurden außerdem Medienvertreter mit Schneebällen bzw. Eisbrocken beworfen. Die Angreifer konnten angehalten werden, hieß es.

Beworben wurde seit Tagen eine "Megademo für Freiheit gegen Chaos und Zwang". Die von den Blauen organisierte Kundgebung fand in "Zusammenarbeit mit diversen Bürgerbewegungen" statt, teilte die FPÖ mit. Angemeldet wurden für Samstag bei der Landespolizeidirektion Wien insgesamt 32 Versammlungen, sieben davon wurden allerdings untersagt, eine aufgrund eines Formalfehlers zurückgewiesen.

Nicht alle der stattfindenden Zusammenkünfte waren gegen die COVID-Maßnahmen gerichtet - die FPÖ-Demo dürfte aber die größte sein. Vergangene Woche waren mehr als 40.000 Menschen in die Wiener Innenstadt gekommen, um gegen Coronamaßnahmen zu demonstrieren.

Um für einen sicheren Ablauf und die Einhaltung der geltenden Covid-Bestimmungen zu sorgen, war die Wiener Polizei, unterstützt von Polizisten aus den anderen Bundesländern, mit rund 1.400 Beamten im Einsatz. Neben Kräften für den Ordnungsdienst und Objektschutz waren auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Verfassungsschutzes und des Landeskriminalamtes im Einsatz.
 

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