Heftige Debatte

Kickl: Minister stoppt Radarfallen

01.01.2018

Verkehrsclub Österreich zu Kickl-Vorstoß: „Kinder gefährdet, Rasen ist kein Kavaliersdelikt.“

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© APA/GEORG HOCHMUTH
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Die FPÖ positioniert sich weiter als Autofahrer-Partei: FPÖ-Innenminister Herbert Kickl kündigt zu Neujahr an, dass Radarkontrollen nur noch an Stellen durchgeführt werden sollen, an denen Raser die Sicherheit gefährden.

„Jeder kennt die Situation: eine gerade Straße, eine Ortstafel und fünf Meter dahinter die Kontrolle“, sagte Kickl in der Kleinen Zeitung. Gegenüber ÖSTERREICH sagt er: „Es geht darum, dort mit punktgenauen Schwerpunktkontrollen und zielgerichteten Überwachungsmaßnamen anzusetzen, wo es nötig ist. Beispielsweise vor Schulen oder auf unfallträchtigen bzw. gefährlichen Strecken.“

Die Radarkontrollen sollen insgesamt nicht reduziert, sondern nur an andere Stellen verlagert werden. Wichtig sei, „den Fokus auf präventive Verkehrsüberwachungsmaßnahmen zu lenken, um bei den Fahrzeuglenkern eine nachhaltige Verhaltensänderung zu bewirken“.

Verkehrsclub: "Rasen 
ist kein Kavaliersdelikt"

Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich kritisiert das Vorhaben: „Schnellfahren ist kein Kavaliersdelikt. Tempolimits sind einzuhalten.“ Gerade die aktuelle Verkehrsstatistik zeige, dass mehr als jeder vierte tödliche Unfall (26,3 %) aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit geschehe (s. u.). Gratzer: „Wenn ein Kind überraschend die Straße betritt, geht es beim Bremsweg um jeden Meter.“ (knd)

Jeder vierte tödliche Unfall wegen Rasens

2017 gab es 413 Verkehrstote. Das ist Tiefststand seit Beginn der Aufzeichnungen. Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle ist Unachtsamkeit (32,3 %). Jeder 4. Unfall (26,3 %) passiert wegen zu hoher Geschwindigkeit.

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